New Jersey

Nadia Kahf wurde zur ersten Richterin mit Kopftuch ernannt

Nadia Kahf wurde im US-Bundesstaat New Jersey zur Richterin ernannt. Damit ist sie die erste muslimische Richterin des Bundesstaats, die ein Kopftuch trägt.

25
03
2023
Richterin Nadia Kahf © Twitter, bearbeitet by iQ.
Richterin Nadia Kahf © Twitter, bearbeitet by iQ.

Nadia Kahf ist die erste Richterin in New Jersey, die ein Kopftuch trägt. Die ehemalige Rechtsanwältin wurde am Dienstag zur Richterin im Obersten Gerichtshof ernannt. Bei ihrem Amtseid schwor Kahf auf den Koran.

Für Kahf ist ihre Beförderung eine großartige Nachricht, auch im Sinne der Vielfalt im Rechtssystem. Sie möchte ein Vorbild für junge Musliminnen sein.

„Ich bin stolz darauf, die muslimische und arabische Gemeinschaft in New Jersey (USA) zu vertreten. Ich möchte, dass die jüngere Generation sieht, dass sie ihre Religion ohne Angst ausüben kann. Vielfalt ist unsere Stärke, nicht unsere Schwäche, sagte Nadia während der Vereidigung.

Die Zeitung New Jersey Insider zählte sie im Jahr 2020 zu den einflussreichsten Muslimen in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Recht und Politik, Religion, soziale Gerechtigkeit und mehr. Kahf ist Präsidentin des islamischen Zentrums von Passaic County, eine der größten Moscheen des Bundesstaates. Außerdem ist sie Rechtsberaterin von Wafa House, einer gemeinnützigen Einrichtung für häusliche Gewalt und soziale Dienste mit Sitz in Clifton.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Das da sehen viele Menschen eher als eine höchst befremdliche und fast schon gespenstisch wirkende Ernennung an. Ein Amtseid dazu - voller Stolz auf den Koran - soll ein gutes und großartiges Signal für New Jersey sein? Tatsächlich? Eine solche Frau im Richteramt mit islamisch konnotierter Kopftuch-Verhüllung will Vorbild für junge Koranbuch-Anhängerinnen sein? Für mich ist das Ganze auch Islam-Propaganda. Während sich aktuell im Iran viele muslimische Frauen ihre aufgezwungenen Kopftücher vom Kopf reißen, sollen sich wohl in New Jersey Frauen darum reißen, auch in staatlichen Behörden demonstrativ und auffällig islamische Kopftücher voller Stolz & Sendungsbewusstsein zu tragen? Was für eine verkehrte Welt ist das denn? Ist diese richterliche Islam-Verfechterin und Koranbuch-Anhängerin, die ihre Geisteshaltung auch öffentlich und medial vehement vertritt, überhaupt in der Lage - gegenüber queeren Menschen - wirklich empathisch, fair und gerecht agieren und entscheiden zu können? Welches konkrete Islam-Verständnis hat Nadia Kahf überhaupt? Streng fundamentalistisch im archaischen Sinn oder mehr in Richtung von Liberalisierung und Freidenker-Mentalität? Queere Communities & Friends werden ihr hoffentlich genau auf die Finger schauen und ihren Werdegang kritisch und eingehend beobachten bzw. begutachten. Vielleicht muß sie ja eines Tages zurückgepfiffen oder ausgetauscht werden.
25.03.23
20:14
Sven Cologne sagt:
Kurz zu Minimalist: Wenn man eine dumme Aussage intelligent ausdrückt, bleibt sie immer noch dumm. Befremdlich sieht es für jemanden aus der dieses als fremd ansieht. Menschen die mit Muslimen ("Koranbuch-Anhänger") aufgewachsen sind, ist diese Kopfbedeckung ein gängiges Bild. Und der Schwur auf den Koran würde ich als logisch bezeichnen, da es seinen Sinn verfehlen würde, als Muslimin auf die Bibel zu schwören. Was hat diese Frau mit dem Iran zu tun? Sie entscheidet frei für sich, was leider Frauen im Iran nicht können. Man wird ihr sicherlich auf die Finger schauen, wie jeder anderen Person sicherlich auch und nicht, weil sie eine "Koranbuch-Anhängerin" ist.
29.03.23
23:10