Verband verbietet Trinkpausen von Spielern während Ramadan
Der französische Fußballverband hat die Erteilung von Trinkpausen für muslimische Spieler während des Ramadans untersagt. Ein entsprechendes Schreiben wurde an die Schiedsrichter verschickt. Fans kritisieren diese Entscheidung.
Der französische Fußballverband hat die Schiedsrichter angewiesen, keine Spiele während des Ramadan zu unterbrechen, um muslimischen Spielern das Fastenbrechen zu ermöglichen. Medienberichten zufolge hat die föderale Schiedsrichterkommission (CFA) eine E-Mail an die Schiedsrichter verschickt, um sie an das Verbot zu erinnern.
Der Verband und seine Organe „verteidigen die Grundwerte der französischen Republik und müssen Maßnahmen ergreifen, um jegliche Diskriminierung oder Verletzung der Würde einer Person aufgrund ihrer … politischen und religiösen Überzeugungen zu verhindern“, heißt es in der E-Mail. Der Verband untersage jegliche „Zurschaustellung einer politischen, ideologischen, religiösen oder gewerkschaftlichen Zugehörigkeit“ während seiner Turniere.
Sport und Religion voneinander trennen „Ein Fußballplatz, ein Stadion, eine Sporthalle sind keine Orte der politischen oder religiösen Meinungsäußerung, sondern Orte der Neutralität, an denen die Werte des Sports wie Gleichheit, Brüderlichkeit und Unparteilichkeit herrschen müssen“, heißt es in der E-Mail weiter. Der Verband warnte, dass die Nichteinhaltung dieser Anweisungen „disziplinarische und/oder strafrechtliche Verfahren“ nach sich ziehen wird. Die E-Mail schloss mit einem Aufruf an alle Fußballfunktionäre, dafür zu sorgen, dass diese Bestimmungen eingehalten werden.
Fans kritisieren Entscheidung
Fußballfans, insbesondere Muslime, äußerten ihre Unzufriedenheit mit den „Empfehlungen“ des französischen Verbands und bezeichneten sie als unangemessen und inakzeptabel.
Der Leiter der Schiedsrichterkommission, Eric Borghini, verteidigt diese Entscheidung. „Die Idee ist, dass es für alles eine Zeit gibt. Eine Zeit, um Sport zu treiben und eine Zeit, um seine Religion zu praktizieren“, erklärt Borghini, gegenüber AFP. Der französische Verband habe erfahren, dass „eine gewisse Anzahl von Begegnungen auf Amateurebene unterbrochen wurde, um den fastenden Spielern, die Möglichkeit zu geben, Flüssigkeit zu sich zu nehmen“. Dies sei in den Regeln nicht erlaubt.
Bundesliga erlaubt Trinkpausen
In Deutschland gibt es keine generelle Anweisung, das Spiel zu unterbrechen. Doch wurden die Schiedsrichter darauf hingewiesen, nach Absprache mit den Spielern und den Offiziellen die Spiele für eine kleine Trinkpause zu unterbrechen. So solle den muslimischen Sportlern ermöglicht werden, ihr Fasten „durch die Einnahme von Flüssigkeiten, Energiegels oder Nahrungsergänzungsmitteln zu brechen“, berichtet Sky Sport News. Auch die Premier League erlaubt die Unterbrechung von Spielen im Ramadan.
Der diesjährige Fastenmonat Ramadan begann am 23. März 2023 und endet am Donnerstag, den 20. April 2023. Im Ramadan verzichten Muslime für einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang unter anderem auf Essen und Trinken.
Der französische Fussballverband möchte die Werte des Sports wie Gleichheit, Brüderlichkeit und auch Unparteilichkeit bewahren. Jegliche Präsentation und Darstellung einer politischen, ideologischen oder religiösen und gewerkschaftlichen Zugehörigkeit hat auf Fussballplätzen, in Stadien oder Sporthallen nichts verloren. Das ist eine kluge und humane Verbandsentscheidung, die auch von vielen treuen Fans unterstützt und gutgeheißen bzw. als angemessen und akzeptabel begrüßt wird.
Für Muslime und Koranbuch-Anhänger können nicht ständig besondere Extrawürste gebraten werden. Schließlich ist die Französische Republik auch keine islamische Republik; das wird doch schon in der Schule gelernt und allen Schülern (m/w/d) genauer erklärt & begründet.