Das bundesweite interreligiöse Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ startet eine neue Phase. Islamische Religionsgemeinschaften und Kirchen ziehen eine positive Bilanz.
Das bundesweite interreligiöse Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ startet eine neue Phase. Getragen wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Koordinationsrat der Muslime (KRM). Das Projekt wird maßgeblich vom Bundesministerium des Innern und Heimat mit einer Summe von 1,3 Mio. Euro gefördert.
Mit dem Geld sollen interreligiöse Initiativen unterstützt werden, die das friedliche Zusammenleben in Deutschland und die gesellschaftliche Integration fördern. Inhaltlich liegt der Förderschwerpunkt diesmal auf der Prävention von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und Religionsfeindlichkeit. Einzelinitiativen können sich in den Jahren 2023-2025 bewerben und mit bis zu 15.000 Euro gefördert werden.
„Die Neuauflage des Projekts: ‚Weißt du, wer ich bin?‘ ist wirklich wichtig für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt‘‘ betont Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, die Hauptträgerin des Projektes ist. „Ich bin davon überzeugt, ohne dieses Projekt wären viele gesellschaftliche Herausforderungen bei der Integration neu Hinzugekommener längst nicht so erfolgreich gemeistert worden. So geht friedliches Miteinander!‘‘, hebt Miron hervor.
Auch Murat Gümüş, Sprecher des Koordinationsrat der Muslime, hebt die Bedeutung des Projekts hervor. Die Welt stehe vor zahlreichen Herausforderungen: Kriege, Klimawandel, hohe Inflation und mit all dem einhergehend der Blick in eine ungewisse Zukunft. Das seien Entwicklungen, die die Menschen derzeit beschäftigen. „Das Projekt ‚Weißt du, wer ich bin?‘ bietet eine gute Unterstützung, interreligiöse Perspektiven auf diese Trends zu werfen und gesellschaftliche Synergieeffekte zu schaffen“, erklärt Gümüş auf Anfrage von IslamiQ. Daher freue er sich um so mehr, dass die nächste Phase nun begonnen habe.
Für Deutschland einmalig ist auch die große Bandbreite der finanzierten interreligiösen Vorhaben. Von dem niedrigschwelligen Sich-Begegnen und Kennenlernen im Rahmen eines interreligiösen Speed-Datings für Familien, über die Förderung eines interreligiös-interkulturellen Handpuppentheaterstücks für Kinder bis hin zu einem christlich-muslimisch-jüdischen Konzert reicht die Vielfalt an geförderten Initiativen. Diese soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.
Neben der Förderung von Einzelinitiativen sind auch regionale Veranstaltungen, Netzwerktreffen und interdisziplinäre Fachtage geplant. Der nächste Fachtag wird voraussichtlich am 21. November 2023 in Berlin stattfinden.