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Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus in Sachsen gegründet

In Sachsen sind Ressentiments und feindliche Haltungen gegenüber Muslime weiterhin verbreitet. Nun will ein Bündnis mehr Aufmerksamkeit für antimuslimischen Rassismus schaffen.

03
05
2023
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Symbolbild: Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus
Symbolbild: Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus

Das Engagement gegen antimuslimischen Rassismus in Sachsen soll eine breitere Basis bekommen. In den nächsten Monaten finden Werkstattgespräche für Aktive und Interessierte statt, um das landesweite Netzwerk gegen die Diskriminierung von Menschen muslimischen Glaubens bekannter zu machen und passend zu lokalen Strukturen aufzustellen, wie das Bündnis am Mittwoch in Dresden mitteilte.

Der Zusammenschluss von vier in dem Bereich aktiven Vereinen und Institutionen versteht sich als Ansprechpartner, Vermittler von Beratungs- und Fortbildungsangeboten und deren Vernetzung und wird im ersten Projektjahr mit 140 000 Euro aus dem Landesprogramm Weltoffenes Sachsen vom Freistaat gefördert.

Den Angaben nach sollen bereits vorhandene Kräfte und Expertise gebündelt, rassismuskritisches Engagement gestärkt, Aufmerksamkeit für antimuslimischen Rassismus geschaffen und relevante Akteure zusammengebracht werden. Ziel sei „ein sicheres und diskriminierungsfreies Leben“ für alle als muslimisch wahrgenommene Menschen in Sachsen.

Obwohl gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Bevölkerung abgenommen hat, sind Ressentiments und menschenfeindliche Haltungen vor allem gegenüber Muslimen weiterhin stark, hieß es unter Verweis auf Ergebnisse des Sachsen-Monitor 2021/2022. So gaben mehr als ein Viertel der Befragten der Leipziger Autoritarismus Studie 2022 an, dass Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden sollte – in ganz Ostdeutschland waren es 46,6 Prozent. (dpa, iQ)