Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Halal leben. Allahs Gebote und Verbote zu beachten, sei das Fundament des Glaubens. Halal zu leben bedeute, die Grenzen Allahs einzuhalten. Diese Ergebenheit stärke die Bindung zum Schöpfer.
Natürlich umfasse eine Halal-Lebensweise nicht nur die Ernährung. Genauso wichtig sei, wie Muslime ihr Geld verdienen und wofür sie es ausgeben. Den Lebensunterhalt halal zu bestreiten, bringe Gutes im Diesseits und im Jenseits. Das Gegenteil gelte für jene, die ihr Geld durch Betrug und auf illegalem Wege verdienen. Der Islam lehre den Menschen in allen Lebensbereichen aufrichtig und ehrlich zu sein und die Rechte anderer zu achten.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) erinnert an die Opfer in Solingen. Vor 30 Jahren verstarben in Solingen fünf Menschen nach einem rechtsextremen Hassverbrechen, 17 weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Mit diesem fünf Menschen starb auch das Vertrauen in den Staat, der seine Bürger nicht schützen konnte. Es starb das Gefühl von Beheimatung für die Generationen, die den Brandanschlag miterlebten. Es starb das Gefühl von Sicherheit, Zukunft und Hoffnung. Nach der unerträglichen Asyldebatte, begleitet von „Das Boot ist voll“-Rufen. Die Tragödie kündigte sich über Monate an, spitzte sich in hunderten pogromartigen Übergriffen zu und gipfelte im Terrorakt von Solingen.
Deutschland stand still an diesem Tag. Und trotzdem musste das Leben weitergehen. Ein großes Vorbild waren Mevlüde und Durmuş Genç. Die Opfer dieses Terrorakts waren ihre Töchter, Enkelinnen und Nichte. Insbesondere Mevlüde Genç war den Menschen ein Vorbild an Menschlichkeit, Verständnis und Gottvertrauen. Sie schöpfte Kraft aus ihrem Glauben und der Gemeinschaft, der sie immer auch eine Rechtleitung war.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um rechtschaffene Frauen. Im Islam bestehe kein Unterschied zwischen Mann und Frau. Die einzige Überlegenheit im Islam sei durch die Ehrfürchtigkeit gegeben. Die Geschichte des Islams sei Zeuge von vielen bekannten und unbekannten rechtschaffenen Frauen wie Hadîdscha (r), Aischa (r), Rabia al-Adawiyya, as-Sayyida Nafisa und Zubayda Hatun, die Frau des Kalifen Harun ar-Raschid.
Auch heute gebe es viele rechtschaffene Frauen unter den Gottesfreunden, die ein Leuchtturm darstellen, die nicht nur im stillen Kämmerlein sich mit Ibadat beschäftigen, sondern maßgeblich zur Verbesserung der folgenden Generationen beitragen, indem sie unzähligen Schülerinnen und Studentinnen Orientierung geben und sie in islamischer Lehre ausbilden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.