Das New Yorker Modelabel DKNY hat eine „Ramadan-Collection“ für muslimische Frauen veröffentlicht. Die Idee findet Zustimmung, aber auch Kritik. Manche unterstellen dem Modelabel jedoch, es sei ausschließlich auf den Profit aus und missbrauche dafür die religiösen Gefühle seiner Kunden.
Das Modelabel DKNY hat eine neue Kollektion für muslimische Frauen präsentiert. Die Linie sticht durch Trendteile hervor, die modisch aktuell und nach Angaben des Unternehmens islamkonform sind. Die „Ramadan Collection“ von DKNY umfasst insgesamt 12 Teile mit überwiegend langen Ärmeln und bodenlangen Röcken. Daneben gibt es aber auch Kleidungsstücke, die Haut zeigen. So findet man in der „Ramadan-Collection“ lange Kleider, die nicht figurbetont sind, lockere Hosen, aber auch T-Shirts mit kurzen oder langen Ärmeln.
In der Farbauswahl dominieren die Farben dunkelblau, nude und weiß. Die „Ramadan Collection“ steht allerdings anderen Kollektionen in nichts nach. Stoffe und Schnitt sind so ausgewählt, dass auch Nicht-Musliminnen die Kleidung tragen können.
Yalda Golsharifi und Tamara Al Gabbani, zwei Musliminnen, die sich bestens in der Modewelt auskennen, haben die Kollektion entworfen. Die beiden Musliminnen standen für die Fotos der Kollektion selbst vor der Kamera. In der Kampagne für die „Ramadan-Collection“ stehen der Alltag im Monat Ramadan und die Person Golsharifis aus Kuwait und Al Gabbanis aus Dubai bewusst im Mittelpunkt.
Auf der Webseite des Labels beantworten beide Fragen über ihren eigenen Ramadan. Mit dieser Strategie spricht DKNY vor allem Frauen im Nahen Osten an, die sich mit den beiden Designerinnen identifizieren sollen. Denn die „Ramadan-Collection“ wurde hauptsächlich für diesen Markt entworfen. Teile der Kollektion sollen exklusiv nur in Läden im Nahen Osten verkauft werden.
Die Idee einer speziellen Kollektion für muslimische Frauen pünktlich zum heiligen Monat Ramadan gilt als ein kluger Schachzug von DKNY. Dieser kommt allerdings nicht bei allen gut an. Der Ramadan ist bekanntlich der Monat des Verzichts. Kritiker unterstellen dem Modelabel daher die Ausnutzung der religiösen Sensibilität seiner Kunden. Allerdings ist DKNY nicht das erste Unternehmen, das spezielle Produkte für den Ramadan auf den Markt bringt. Auch muslimische Unternehmen nutzen den heiligen Monat, um für ihre Produkte zu werben oder ihre Preise anzuheben.
Die Meinung der Kunden über die neue „Ramadan-Collection“ ist klar zweigeteilt. Die einen werfen dem Label vor, den Sinn des Ramadan nicht verstanden zu haben. Die anderen unterstützen die Idee und hoffen, dass auch andere Modehäuser die Bedürfnisse der muslimischen Frauen entdecken.