Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Beziehung zur Verwandtschaft. Diese sei wichtig und man müsse diese pflegen und stärken. Die sogenannte Ibâda „Sila-i Rahîm“ bedeute nicht nur, die Familie und Verwandtschaft zu besuchen und Freude und Leid zu teilen. Sondern ihnen, wo nötig und möglich, auch materiell Hilfe zu leisten, wenn sie Not erleiden.
Zwei Stufen des Sila-i Rahîm seien zum einen der gute Umgang. Verwandte gut zu behandeln, ihnen mit einem Lächeln zu begegnen, sie zu begrüßen, gut über sie zu denken und Gutes für sie zu wünschen. Die zweite Stufe sei es, sie zu besuchen, ihnen zu helfen, wenn sie Unterstützung brauchen, besonders auch die Älteren regelmäßig zu fragen, ob sie etwas brauchen und ihnen, wenn nötig, zu Hilfe eilen.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Freitagspredigt dem Opferfest, das am Mittwoch, dem 28. Juni beginnt. Auch wenn diejenigen, die den Hadsch nicht durchführen, würden mit innigen und aufrichtigen Bittgebeten ein Teil der Bittgebete in den geheiligten Stätten sein. Der Opfergottesdienst beherberge tiefe Erinnerungen in sich und werde seit Adam (s) bis heute jeder einzelnen Gemeinschaft auferlegt. Es sei ein Symbol der Einheit (tauhid) und ein wichtiges Prinzip der erhabenen Religion des Islams. Eine Bemühung, das Wohlwollen Allahs, sowie Frömmigkeit zu erlangen. Der Opfergottesdienst sei eine Erklärung der Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit, Loyalität und Hingabe, Dank und Treue gegenüber Allah. Der Opfergottesdienst sei der Wille, all unser Vermögen auf dem Wege Allahs bedenkenlos zu opfern.
Der Opfergottesdienst lasse das Glück genießen, sein Vermögen für das Wohlwollen Allahs auszugeben und mit anderen zu teilen. Es verhelfe, von dem Übel der Geizigkeit, sowie der Gefangenschaft vom weltlichen Vermögen zu befreien. Mit den Opfergaben nähere man sich einerseits Allah, andererseits zeige man Liebe und herzliche Verbundenheit und trage Freude in die Häuser von den bedürftigen Personen hinein. Zwischen den Herzen errichte wir Brücken, die Regionen überragen. Dank des Opfergottesdienstes nehme man der Leiden unserer uns bekannten und unbekannten Geschwister an und werde zu ihrer helfenden Hand der Güte und Wohltat. Man stärke die Einheit und Eintracht und halte die gegenseitige Hilfe und Solidarität lebendig.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Tag Arefe und die Festtage. Die Nacht vom Arefe-Tag zum Festtag gehöre zu den gesegneten Nächten. Die größte Säule des Hadsch die Waqfa, also der Aufenthalt auf dem Arafat, werde am Arefe-Tag durchgeführt. Auch die sogenannten Takbir at-taschriq, die während des Opferfestes nach jedem rituellen Farz-Gebet verpflichtend sind, beginnen schon mit dem Morgengebet des Arefe-Tags und dauern an bis einschließlich zum Nachmittagsgebet des vierten Festtags. Man solle am ersten Tag des Opferfestes früh aufstehen, die Ghusl-Waschung vornehmen, saubere und schöne Kleidung anziehen und mit den Kindern zum Festgebet gehen. Nach Möglichkeit sollte man das Morgengebet gemeinschaftlich in der Moschee verrichten. Danach sollte man die Ältesten und Verwandten besuchen. Falls sie weit weg wohnen, sollte man sie telefonisch fröhlich stimmen. Zerstrittene sollten sich versöhnen und der Geist der Brüderlichkeit sollte wiederbelebt werden. (iQ)