Die Aufregung um den ersten Gebetsruf in Köln war groß im vergangenen Jahr – doch inzwischen ist bei dem Thema Ruhe eingekehrt. Bei der Stadt sind bislang keine Anwohner-Beschwerden eingegangen – allerdings auch keine weiteren Genehmigungs-Anträge.
Gut neun Monate nach dem ersten öffentlichen Gebetsruf in Köln haben keine weiteren muslimischen Gemeinden die Erlaubnis für einen Ruf beantragt. Das teilte eine Sprecherin der Stadt Köln auf Anfrage mit. An der DITIB-Zentralmoschee in Ehrenfeld ruft seit vergangenem Oktober ein Muezzin zum Freitagsgebet. Seitdem sind nach Angaben der Sprecherin keine Beschwerden von Anwohnern bei der Stadt eingegangen.
Im Vorfeld hatte es viele Diskussionen um den per Lautsprecher übertragenen Gebetsruf gegeben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt 2021 mit Hinweis auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung ins Leben gerufen.
Für eine Genehmigung müssen Gemeinden mehrere Auflagen erfüllen. So darf der Ruf nicht länger als fünf Minuten dauern und eine bestimmte Lautstärke nicht überschreiten. (dpa/iQ)