Auf dem Heimweg vom Herbstfest in Rosenheim wurden drei muslimische Mädchen plötzlich von mehreren Erwachsenen angegriffen und rassistisch beleidigt. Der Staatsschutz ermittelt.
Drei muslimische Mädchen sind von Erwachsenen in Rosenheim nach Polizeiangaben rassistisch beleidigt und angegriffen worden. Die Minderjährigen im Alter von 13 und 15 Jahren seien am Donnerstagabend auf dem Heimweg von zwei Männern und einer Frau angerempelt worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Danach sollen die Erwachsenen sie rassistisch beleidigt und auf sie eingeschlagen haben. Ein 27-Jähriger sei daraufhin dazwischen gegangen.
Erst auf Anfrage von IslamiQ teilte die Pressestelle der Polizei Oberbayern Süd mit, dass zum Zeitpunkt der Tat eines der Opfer ein Kopftuch trug. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. „Es ist derzeit von einem ausländerfeindlichen Hintergrund auszugehen“, erklärte die Polizei.
Die Mädchen erlitten den Angaben zufolge einen Schock und leichte Verletzungen. Beim Eintreffen der Polizei sollen sich die beiden 36-jährigen Männer aggressiv verhalten haben, sie seien in Gewahrsam genommen worden. Die 24-jährige Frau sei zunächst geflüchtet und später von der Polizei gefunden worden.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 25 Menschen leicht verletzt und nur ein Tatverdächtiger festgenommen.