Der Genozid in Srebrenica ist noch immer allgegenwärtig und beschäftigt viele Menschen in und außerhalb Bosniens. Nun wurden weitere fünf ehemalige Mitglieder der bosnisch-serbischen Armee wegen Beteiligung am Genozid verhaftet.
In Bosnien wurden fünf Verdächtige wegen mutmaßlicher Beteiligung am Massaker von Srebrenica im Jahr 1995 festgenommen. Laut der Staatsanwaltschaft wurden die Männer am Mittwoch bei Durchsuchungen an verschiedenen Orten im Osten des Landes verhaftet. Es handelt sich dabei um „ehemalige Kommandanten und Mitglieder der bosnisch-serbischen Armee“.
Die Verdächtigen werden beschuldigt, an der Festnahme und Ermordung von etwa 70 Opfern während des Genozids in Srebrenica beteiligt gewesen zu sein. Zudem sollen sie dabei geholfen haben, die Leichen der Opfer zu beseitigen.
Am 11. Juli 1995 wurde Srebrenica zum Schauplatz der grausamsten Tat in Europa nach dem zweiten Weltkrieg. Das Genozid gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Während des Bosnienkriegs (1992-1996) marschierten serbische Truppen im Juli 1995 in die Stadt ein. Die stationierten UN-Blauhelm-Soldaten konnten die Bevölkerung vor den Serben nicht schützen. Mehr als 8.000 muslimische Bosniaken wurden an diesem Tag zusammengetrieben und getötet.
Der damaligen politische Serbenführer Radovan Karadžić und der Oberkommandant Ratko Mladić wurden im Jahre 2017 vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.