Der Verband der Opferberatungsstellen und der Saarländische Flüchtlingsrat erhoffen sich vom Prozess um einen tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim vor dem Oberlandesgericht (OLG) Koblenz eine Signalwirkung.
Der Verband der Opferberatungsstellen und der Saarländische Flüchtlingsrat erhoffen sich vom Prozess um einen tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim vor dem Oberlandesgericht (OLG) Koblenz eine Signalwirkung. „Dank der präzisen Aufklärung in der Hauptverhandlung am OLG Koblenz kann niemand mehr diese dramatische Verharmlosung rechten Terrors und Ignoranz durch Polizei und Justiz im Saarland leugnen“, teilten der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) und der Saarländischer Flüchtlingsrat am Samstag mit.
„Wir hoffen, dass von diesem Prozess eine Signalwirkung in weiteren Fällen schwerster Gewalttaten durch Neonazis im Baseballschläger- und Brandanschlagsjahrzehnt ausgeht.“ Nun liege es am Untersuchungsausschuss des Saarländischen Landtags, die „Mitverantwortung von Polizei, Justiz und Verfassungsschutz für das Jahrzehnt des rechten Terrors im Saarland“ aufzuklären. Der Untersuchungsausschuss hatte am Mittwoch seine Arbeit aufgenommen.
Rund 32 Jahre nach dem rassistischen Brandanschlag wird am Montag das Urteil in dem Prozess erwartet. Der 27-jährige Asylbewerber Samuel Yeboah aus dem westafrikanischen Ghana war 1991 infolge der Flammen in Saarlouis gestorben. Vor dem OLG Koblenz ist seit November 2022 ein 52 Jahre alter Deutscher unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes in 20 Fällen angeklagt. (dpa, iQ)