Niedersachsen

Juden und Muslime verurteilen Terror und rufen zu Frieden auf

Aufgrund des anhaltenden Nahostkonflikts wenden sich jüdische und muslimische Gemeinden in Niedersachsen gemeinsam gegen Hass und Terror. Sie appellieren trotz aller Emotionen an ein friedliches Miteinander.

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2023
Symbolbild: Juden und Muslime, Srebrenica © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Juden und Muslime, Srebrenica © shutterstock, bearbeitet by iQ.

In einem gemeinsamen Appell haben die Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde und der muslimischen Gemeinden in Niedersachsen den Terror der Hamas verurteilt. „Die Bilder von Kampfhandlungen und Bombardements aus Israel und dem Gaza-Streifen erschüttern uns als Religionsgemeinschaften in Niedersachsen zutiefst“, erklärten Michael Fürst und Kerim Ocakdan.

Der Terror der Hamas, mit dem diese seit Sonnabend Israel und dort insbesondere die Zivilbevölkerung überziehe, sei durch nichts zu rechtfertigen. „Wir verurteilen den vielfachen Mord von unschuldigen Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen, ohne Wenn und Aber“.

Eindringlich appellierten sie an ihre Mitglieder und Gemeinschaften, trotz aller Emotionen, „respektvoll und friedvoll miteinander umzugehen“. Trotz aller Schmerzen und Differenzen dürfe es in Niedersachsen kein Hass und gar Gewalt entzünden. „Überhaupt dürfen wir nicht müde werden, uns auch weiterhin weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und ein Leben in Würde einzusetzen“, betonen beide Vorsitzende.

Im Appell wird auch das Zitat der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel erwähnt, „dass es keinen Frieden in der Welt ohne einen Frieden im Nahen Osten geben wird“. Krieg und Terror werden diesen Frieden nicht bringen. „Es liegt dementsprechend an der internationalen Gemeinschaft und ihren Verantwortungsträgern, humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen, sowie einen baldigen Waffenstillstand zu erwirken und damit den weiteren Tod tausender unschuldiger Menschen zu unterbinden“, heißt es im Appell abschließend.

Leserkommentare

Abdussamed sagt:
"Die unmenschliche Aggression, mit der Israel die Palästinenser behandelt, ist jedem bekannt, der auch nur ein Quäntchen Gerechtigkeit besitzt. Dies gilt natürlich nicht für die westlichen Nationen, für die die Geschichte offenbar erst am vergangenen Samstag begonnen hat. Ein Großteil ihrer Medien hat sich auf eine sorgfältig choreografierte Kampagne der Fehlinformation eingelassen, um das zu rechtfertigen, was sich jetzt abspielt - ein Massenschlachten und eine ethnische Säuberung in Gaza.. Sie haben keine Kontrolle mehr über die Medienberichterstattung, die jahrzehntelang den Apartheidstaat gestützt hat. Deshalb haben sich die Lügen verstärkt, seit sie die Kontrolle verloren haben. Der Westen ist sich sehr wohl bewusst, dass der koloniale Vorposten, den er im Nahen Osten errichtet hat, wild entschlossen ist, so viel Land wie möglich zu gewinnen, um rassistische Amerikaner und europäische Auswanderer unterzubringen. Israel symbolisiert sowohl die ideelle Arroganz als auch die Projektion der materiellen Überlegenheit des Westens, die in John Winthrops Fantasie von der "Stadt auf dem Hügel" enthalten ist. Der Liberalismus hatte schon immer eine ungesunde Beziehung zum Suprematismus. Die liberalen Vorstellungen vom Guten haben lediglich die überholten christlichen Vorstellungen ersetzt, aber der Kreuzzugsgeist ist geblieben. Israel wird oft als "die einzige wirkliche Demokratie im Nahen Osten" gepriesen und erinnert den Rest der Welt daran, dass nur die europäische Zivilisation das Objekt der Bewunderung sein sollte. Die so genannte regelbasierte liberale Weltordnung ist eine Erweiterung dieser anmaßenden Logik. Die Kriege im Irak und in Afghanistan lassen sich nicht allein mit Terrorismus oder Öl erklären; sie wurden geführt, um das "gute Wort" des Liberalismus in "primitive" Gesellschaften zu tragen. Diese Kriege endeten, nachdem sie die Torheiten des Westens aufgedeckt hatten, und Bagram und Guantanamo waren ihre bleibenden Hinterlassenschaften. Auch der Völkermord im Gazastreifen offenbart die Leere, mit der liberale Werte aufrechterhalten werden. Bei allem Gerede über Menschenrechte, die internationale Gemeinschaft, gemeinsame Werte, den Schutz der Zivilbevölkerung und andere derartige Normen - wenn es darauf ankommt, wendet der Westen diese mit einem schockierenden Maß an Doppelzüngigkeit an. Die belagerten Ukrainer waren "Kriegsverbrechen" ausgesetzt, ihre Flüchtlinge wurden menschenwürdig behandelt, und ihr Krieg war "gerecht". Als ukrainische Soldaten bei Verstößen gegen die Genfer Konvention erwischt wurden, war das der traurige "Nebel des Krieges". Solche Akte der Höflichkeit gelten niemals für diejenigen, die nicht das gleiche kulturelle Erbe und, ja, die gleiche Hautfarbe haben. Unsere Leute sind 'Tiere', wie der israelische Innenminister sagte. Unsere Proteste sind 'Unterstützung des Terrorismus'. Wenn Palästinenser belagert werden, können westliche Politiker aller Couleur nicht einmal Worte der Verurteilung äußern, um ihr Siedlerprojekt nicht zu delegitimieren. Sie wissen, dass Israel die Palästinenser langsam auspresst, sie wissen um die täglichen Demütigungen - die schießwütigen Grenzsoldaten, die verstümmeln und morden. Sie wissen all das und sind dennoch taub für die Schreie. Sie geben dem mörderischen Staat Kriegswaffen, Folterinstrumente und diplomatische Deckung. In einem Zeitalter der Straflosigkeit hat Israel einen Freifahrtschein. Und es steht kurz davor, den Gazastreifen ethnisch zu säubern. Aber all dies soll nicht zu Hoffnungslosigkeit führen. Was ich in der vergangenen Woche gesehen habe, erfüllt mich mit Hoffnung. Es gibt nicht nur einen Weg zu unserer Auferstehung als Umma. Wir alle müssen etwas finden, das zu einem echten Wandel beiträgt, und uns mit aller Aufrichtigkeit dafür einsetzen." Muhammad Jalal , aus dem englischen übersetzt
14.10.23
15:55
Timotheus sagt:
"Unsere Auferstehung als Umma" - unter Anführung der wahrhaft aufrichtigen islamischen Republik Iran, die im Hintergrund alle Fäden zieht - erfüllt die Umma mit Hoffnung? Echt jetzt? Eine islamische Scharia-Weltordnung als Beglückung für alle und ganz ohne Doppelzüngigkeit? Wenn den islamischen Vollblut-Herrschern im Iran die Palästinenser eine echte Herzensangelegenheit wären - wieso nehmen sie diese dann nicht als Flüchtlinge auf? Bezwecken die Polit-Herrscher nicht in Wahrheit durch ihre rigorosen Zündeleien und Stellvertreter-Akteure, die sie finanzieren und aufrüsten, nur eine Stabilisierung ihrer eigenen schwindenden Machtstellung? Und alles mit schillernder religiöser Verbrämung und Verschleierung im "Nebel des Krieges", dessen Gesetz nur Mord & Totschlag ist? Islam ist Frieden? Echt jetzt?
16.10.23
2:16