Muslimische Vertreter in Deutschland und Europa verurteilen den Raketeneinschlag in ein Krankenhaus in Gaza-Stadt aufs Schärfste. Sie fordern sofortigen aktiven Schutz der Zivilbevölkerung.
Nach einem Raketeneinschlag im Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza ist es in mehreren muslimisch geprägten Ländern zu spontanen Protesten gekommen. Auch haben mehrere muslimische Vertreter in Deutschland und Europa dem Raketeneinschlag aufs Schärfste verurteilt .
„Die israelische Armee hat ein christliches Krankenhaus im Gazastreifen bombardiert, bei dem Hunderte unschuldiger Menschen getötet wurden. Ich verurteile diesen Angriff auf das Schärfste. Unerträgliche Zeiten für die Menschheit“, erklärte der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Kemal Ergün auf der Plattform X (früher Twitter).
Auch die Türkisch-Islamische Union e.V. (DITIB) äußerte sich zu dem Raketeneinschlag. „Wir verurteilen den Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza bei dem über 500 Menschen starben: Ärzte, Pflegepersonal, Patienten, Mitarbeiter, Zuflucht suchende Zivilisten“, erklärt die DITIB. Zudem schließe man sich der Forderung der WHO an, dass der sofortige aktive Schutz der Zivilbevölkerung eingehalten werde und das humanitäre Völkerrecht eingehalten werde.
Auch die anglikanische Kirche in Jerusalem verurteilte den Angriff und spricht von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. „Krankenhäuser sind nach den Grundsätzen des humanitären Völkerrechts Heiligtümer, doch dieser Angriff hat diese heiligen Grenzen überschritten“, heißt es in einer Stellungnahme des anglikanischen Bistums Jerusalem von Dienstagnacht.
UN-Menschenrechtsbeauftragter Türk zeigte sich entsetzt über den Tod von Patienten, medizinischem Personal und Familien, die in dem Krankenhaus Zuflucht gesucht hatten. „Wieder einmal die Schwächsten. Das ist völlig inakzeptabel“, erklärte er am Dienstagabend. Krankenhäuser seien unantastbar und müssten um jeden Preis geschützt werden. „Wir kennen das volle Ausmaß dieses Massakers noch nicht, aber es ist klar, dass die Gewalt und das Morden sofort aufhören müssen“, unterstrich Türk. Alle einflussreichen Staaten müssten alles in ihrer Macht Stehende tun, „um dieser schrecklichen Situation ein Ende zu setzen“. Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Angriff.
In dem Krankenhaus im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums durch einen Einschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt. Palästinensischen Angaben zufolge ging dieser von israelischen Bombardements aus. Israels Militär machte den “Islamischen Dschihad” im Gazastreifen verantwortlich. Informationen deuten demnach auf einen fehlgeschlagenen Raketenabschuss der militanten Palästinenserorganisation hin. Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar. (dpa, KNA, iQ)