Eine junge Muslimin aus Düsseldorf bewirbt sich bei einer Eventagentur und wird abgelehnt. Grund: ihr Kopftuch. Nun will sie rechtlich gegen die Absage vorgehen.
Eine junge Muslimin aus Düsseldorf hat sich bei einer Eventagentur beworben und wird aufgrund ihres Kopftuchs abgelehnt. Die Agentur hätte „keinen einzigen Job“ für sie, wo sie mit ihrem Kopftuch einarbeiten könnte. Die Mitteilung der Eventagentur sorgt für Entsetzen bei anderen Bewerbern.
Die 25-jährige Merve O. arbeitet als Promoterin und bewirbt sich für verschiedene Stellen im Eventsektor. Für eine Stelle, die über einer Eventagentur aus Düsseldorf läuft, muss sie sich zuerst ein Profil erstellen. So können Kunden auf ihr Profil zugreifen, und sie für ein Event einstellen. Die junge Muslimin folgte den Anweisungen und erstellte ein Profil und wartete auf die Aktivierung ihres Profils – vergeblich, wie es sich später herausstellte.
Nach einer langen Wartezeit kontaktierte sie die Agentur über Whatsapp. Als Antwort erhielt Merve folgende Mitteilung: „Du wurdest abgelehnt, weil du dich mit Kopftuch beworben hast. Ich hätte keinen einzigen Job für dich, wo das für den Kunden ok wäre.“
„Das hat mich geschockt, dass es offen und ehrlich ins Gesicht gebrettert wurde.“, erklärt Merve gegenüber IslamiQ. Die Antwort der Eventagentur macht die junge Muslimin sprachlos. „Ich war anfangs auch skeptisch, weil ich häufig rassistische Erfahrungen gemacht habe. Aber ich dachte mir: doch, ich bewerbe mich jetzt einfach, weil mich die Stelle interessiert“, so Merve. Dass man ihr gar kein Job anbieten könne, weil sie ein Kopftuch trägt, verstehe sie nicht.
Merve wollte die diskriminierende Absage der Eventagentur öffentlich machen und schickte einen Screenshot der Nachricht an ihre Schwester, die auch wie sie in einer Whatsapp-Gruppe mit verschiedenen Eventagenturen und Bewerbern ist. Sie entschieden sich, es in der Gruppe zu posten. Auch wenn der Screenshot für Entsetzen innerhalb der Gruppe sorgte, lies die Eventagentur die Absage zunächst unkommentiert. Schließlich kommentierte die Agentur noch den Vorfall und entschuldigte sich gezwungenermaßen, so Merve.
„Ich war mir unsicher, es in die Gruppe zu schicken, doch überraschender Weise haben die meisten sich sehr solidarisch verhalten.“ Viele hätten ihr Profil bei der Eventagentur daraufhin gelöscht und Jobs bei der Firma abgesagt. Am Ende wurde die Firma sogar aus der Gruppe gelöscht. Merve will nun rechtlich vorgehen und Schadenersatz fordern. Die Solidarität der Gruppenmitglieder habe sie nochmal ermutigt. Sie ist glücklich über die heutigen Möglichkeiten, dass man endlich die Stimme erheben kann, zusammen stark ist und für Ungerechtigkeit ankämpft. Sie rät allen „stark zu bleiben“ und Unterstützung von Anlaufstellen einzuholen.