Auch in dieser Woche haben die Religionsgemeinschaften unterschiedliche Schwerpunkte bei den Freitagspredigten. So wird auf den Ramadan zurückgeblickt und vor der Sünde der Verleumdung gewarnt. Interessante Beiträge gibt es auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendungen.
Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in ihren heutigen Freitagspredigten (Hutba) dem Thema Ramadan und dem Thema der Verleumdung. Die öffentlich-rechtlichen haben Beiträge zum Thema Seelsorge und Krieg im Angebot.
Den Spirit des Ramadan erhalten
In ihrer Freitagspredigt blickt die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) auf den Fastenmonat Ramadan zurück. Die Erfahrungen aus dem Ramadan sollten laut DITIB weitergeführt werden, um all die Schönheiten, die man aus dem Fastenmonat kennt, für sich bewahren zu können. Man habe während des Ramadan die Möglichkeit gehabt, sich mit dem Koran, der ein entscheidender „Führer im Leben“ und der „Kompass unserer Erlösung“ sei, zu beschäftigen. „Wir müssen diese Beschäftigung bzw. diese Vereinigung über ein ganzes Jahr, ja sogar über unser ganzes Leben verteilen“, erklärt die DITIB.
„Eine weitere Schönheit, die der Ramadan uns schenkt, ist das Bewusstsein der Einigkeit und des Zusammenhalts. Wir müssen, herausgehend aus den Regeln der Natur, in Gemeinschaften leben“, sagt die DITIB. Die Almosen, das gemeinsame Iftar, die seelische Atmosphäre und die gemeinsamen Gebete im Ramadan hätten die Brüderlichkeit untereinander gestärkt. „Wir müssen versuchen, diesen Gedanken der Brüderlichkeit in all unseren Lebensbereichen und –momenten aufrechtzuerhalten.“
Eine große Sünde: Verleumdung
Einem ganz anderen Thema widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba. Darin geht es um die Verleumdung. „Verleumdung bedeutet, einem Unschuldigen Fehler zu unterstellen, um seinem Ansehen zu schaden“, erklärt die IGMG. Man schade grundlos jemandem und sorge dafür, dass diese Person gedemütigt werde. Dies sei ein übles Verhalten und eine große Sünde.
Eine Unterstellung komme leicht über die Lippen, doch die Nachwirkungen könnten verheerend und andauernd sein, erklärt die IGMG. Freundschaften könnten zerstört werden. Außerdem führten Unterstellungen dazu, dass das Gemeinschaftsgefühl schwinde und der gesellschaftliche Zusammenhalt Schaden nehme. „Gegenseitiger Respekt ist eine der Voraussetzungen des menschlichen Miteinanders. Deshalb dürfen wir mit unserem Verhalten niemals die Würde eines anderen Menschen verletzen. Denn die menschliche Würde ist unantastbar“, erklärt die IGMG.
Seelsorge für Muslime in Niedersachsen
Im NDR Freitagsforum geht es um die Seelsorge für Muslime anhand des Beispiels Niedersachsen. Dabei macht das Freitagsforum vor allem auf die Probleme der Seelsorge aufmerksam. Beispielsweise gibt es keine Institution, die Seelsorger hauptamtlich beschäftigt. Dennoch zeigen Initiativen und Projekte, wie Seelsorge gelingen kann.
Von der Unbelehrbarkeit der Menschen
Auf SWR Info spricht Emina Čorbo-Mešić in der Sendung Islam in Deutschland in Anlehnung an den Bosnien-Krieg über die anhaltenden Kriege in muslimischen Ländern und den Unwillen der Menschheit aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.