Der Überlebende des Brandanschlags in Mölln, İbrahim Aslan, wird für sein außergewöhnliches Engagement in der politischen Bildung ausgezeichnet. Den Preis bekam er vom Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
Der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ zeichnet Ibrahim Aslan mit einem Sonderpreis für sein außergewöhnliches Engagement in der politischen Bildung aus. Arslan überlebte den Brandanschlag in Mölln und leiste mit seinen Vorträgen und Gesprächsrunden einen wertvollen Beitrag zur politischen Bildung junger Menschen, teilte die Verein in der Begründung mit.
Darüber hinaus halte er auch Kontakt zu zahlreichen anderen Betroffenen, etwa Angehörigen von Opfern des NSU und der Anschläge in Hanau und Halle. Der mit 3000 Euro dotierte Sonderpreis wurde Arslan im Historischen Kaufhaus in Freiburg im Breisgau verliehen.
Arslan hatte als Siebenjähriger einen rassistisch motivierten Brandanschlag auf das von seiner Familie bewohnte Haus in der Altstadt von Mölln im Kreis Herzogtum Lauenburg überlebt. Eine 51 Jahre alte Frau und zwei Mädchen starben in den Flammen.
Am 23. November 1992 setzten Neonazis ein von türkeistämmigen Menschen bewohntes Haus in der schleswig-holsteinischen Stadt Mölln in Brand. Bei dem Anschlag starben Bahide Arslan, Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz. Neun weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Täter musste lebenslänglich in Haft, sein jugendlicher Komplize zehn Jahre.
Der Anschlag von Mölln erregte weltweit Aufsehen. Die „Eulenspiegel-Stadt“ wurde zum Sinnbild für mörderischen Rassismus. In ganz Deutschland protestierten Menschen mit Lichterketten gegen den wachsenden Rechtsradikalismus. (dpa,iQ)