Nahostkonflikt

Muslimische Studenten in den USA niedergeschossen

In der Nähe der Universität von Vermont wurden drei muslimische Studierende nach einer Thanksgiving-Feier durch Schüsse teils schwer verletzt. Ein rechtsextremistischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen.

27
11
2023
Drei Muslime mit palästinensischen Wurzeln in Vermont niedergeschossen (c) X, bearbeitet by iQ
Drei Muslime mit palästinensischen Wurzeln in Vermont niedergeschossen (c) X, bearbeitet by iQ

In der Nähe der Universität von Vermont wurden drei muslimische Studenten palästinensischer Herkunft nach einer Thanksgiving-Feier durch Schüsse teils schwer verletzt. Die Polizei und das FBI untersuchen, ob es sich um ein Verbrechen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg handelt.

Die Männer, Hisham Awartani, Tahseen Ali und Kenan Abdulhamid, alle 20 Jahre alt, waren auf dem Weg zu einer Thanksgiving-Feier in Burlington nahe der Universität von Vermont, als ein mit einer Pistole bewaffneter Mann ohne Vorwarnung auf sie zutrat. Der Schütze gab mehrere Schüsse ab und flüchtete dann.

Zwei der Opfer wurden am Oberkörper und eines am Unterkörper getroffen. Der Zustand von zwei der Männer ist stabil, während der dritte schwerere Verletzungen erlitten hat. Zum Zeitpunkt des Angriffs trugen sie Kufiya-Schaals.

Polizei vermutet rechtsextremistisches Motiv

In einer Erklärung der Polizei wurde darauf hingewiesen, dass angesichts der Spannungen im Zusammenhang mit dem Israel-Gaza-Konflikt Vermutungen über ein rechtsextremistisches Hassverbrechen naheliegen könnten. Allerdings haben die Behörden noch keine Klarheit über das Motiv und den Hintergrund der Tat. Die Polizei warnte davor, voreilige Schlüsse zu ziehen, und betonte, dass sie weiterhin ermittelt.

Das amerikanisch-arabische Antidiskriminierungs-Komitee berichtete vor der offiziellen Polizeimitteilung, dass die Opfer amerikanische College-Studenten palästinensischer Herkunft seien. Sie wurden von einem Mann angebrüllt und belästigt, als sie sich auf Arabisch unterhielten, bevor er auf sie feuerte. Das FBI ist über den Vorfall informiert, und Präsident Joe Biden wurde ebenfalls darüber unterrichtet, wie das Weiße Haus mitteilte.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Diese Schüsse auf drei muslimische Studierende (m) im ca. 12 Flugstunden entfernten Vermont (USA) müssen natürlich auch von Deutschland aus wahrgenommen und bei den vielen Meldungen rund um den Nahostkonflikt entsprechend berücksichtigt werden. Dürfen aber gleichzeitig andere wichtige, inländische Nachrichten unberücksichtigt oder unerwähnt bleiben? Wie z.B. diese: "Enormer Anstieg antisemitischer Vorfälle seit 7. Oktober" - besonders auch an Hochschulen und im universitären Kontext - lt. BR24 von heute. Oder "Islamistische Propaganda über deutsche Server" mit Aufrufen zur Vernichtung des Staates Israels und mit antisemitischer Hetze und Propaganda - auch gegen Juden im Westen und gegen den Westen im Allgemeinen - gespeist von einem Sender aus dem Libanon. So berichtet heute die ARD-Tagesschau. Gestern begann auch drei Jahre nach dem brutalen Mord am Lehrer Samuel Paty in Paris der Prozess gegen sechs Jugendliche, die dem islamistisch motivierten Täter geholfen haben sollen - gegen Bezahlung. Lt. Tagesschau gedachten erst kürzlich nach den Herbstferien rund zwölf Millionen Schüler des toten Lehrers als islamistischem Terroropfer, das enthauptet worden war. Auch in Deutschland wurde an den ermordeten Lehrer erinnert, unter anderem an Schulen in Hamburg, Berlin und Hessen. Und keine zwei Wochen später - nach der Tötung durch einen 18-jährigen Täter - starben bei einer Messerattacke in einer Kirche drei Menschen in Nizza, bei der die Staatsanwaltschaft auch von einem islamistischen Anschlag ausgeht. Und nicht zu vergessen ist das nunmehr durch den Bundesgerichtshof rechtskräftig gewordene Urteil des Oberlandesgerichts München gegen den 28-jährigen Palästinenser Abdalrahman A. zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren unter anderem wegen mehrfachen versuchten Mordes als Islamist und Dschihadist. Der verurteilte Täter hatte im November 2021 in einem ICE auf der Fahrt von Passau nach Nürnberg vier Männer mit einem Messer angegriffen und drei von ihnen dabei schwer verletzt. So berichtete BR24 am 03.11.2023 zum rechtskräftigen Abschluß des Mordprozesses. Solche Gerichtsverfahren sollten auch alle frommen Religionsanhänger im Blick haben. Es dient mit zur Schärfung der Sinne.
28.11.23
16:40
ludwig sagt:
ein deutsch Tourist in Paris wurde von einem Islamisten in Paris erschossen, wo bleibt der Bericht von islamiq.de?
03.12.23
18:35