Ein Hadith - Ein Gedanke

Tawba: Der Einsicht folgt die Reue

Die Barmherzigkeit Allahs ist groß. Wer eine Sünde begangen hat, und diese nach tiefer Einsicht ernsthaft bereut, der kann auf die Vergebung Allahs hoffen. Unser Thema diese Woche bei „Ein Hadith – Ein Gedanke“.

03
08
2014
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„Wer eine Sünde bereut hat, ist als hätte er die Sünde nicht begangen.“ (Ibn Mâdscha)

Der Mensch ist zweifellos ein fehlbares Wesen. Er hat viele Schwächen, aber ebenso viele Stärken. Dies gilt selbst für die Propheten, deren Denken und Handeln vorbildlich für die Menschheit sind. Sie lehren die Menschen, wie sie zur Einsicht für begangene Fehler gelangen und diese ausdrücken können. Beispielhaft dafür ist die Geschichte des ersten Menschen und gleichzeitig ersten Propheten Adam (a), der seinem Verlangen und seiner Neugier verfiel und von dem verbotenen Baum aß. Allah lehrte ihn dann jedoch Worte, die er sagen konnte, um seine Einsicht und Reue auszudrücken. So wurde er von seinem Vergehen gereinigt.

Der Koran weist den Menschen an vielen Stellen zur Reue an: „Und bittet euren Herrn um Verzeihung. Dann wendet euch ihm in Reue zu. Siehe, mein Herr ist barmherzig und liebevoll.“ (Sure Hûd, 11:90) Allah liebt seine Geschöpfe, die ihre Fehltritte einsehen und bereuen. Selbst der Siegel der Propheten, Muhammad (s), bat Allah mehrmals täglich um Vergebung, obwohl ihm bereits im Diesseits all seine Sünden vergeben wurden.

Wichtig bei der Tawba ist die tiefe Einsicht und das Bewusstsein dafür, einen Fehler begangen zu haben. Die Reue sollte dermaßen sein, dass der Gedanke und die Vorstellung, diesen noch einmal zu begehen, unerträglich sind. Wer so bereut und sich Allah mit voller Hingabe zuwendet, kann auf die Vergebung des Barmherzigen und Vergebenden hoffen.

Ein Hadith – Ein Gedanke

In unserer Reihe “Ein Hadith – Ein Gedanke” wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff “Hadith” bedeutet übersetzt “Erzählung”, “Bericht”, “Geschichte”. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die “Sunna”, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.