Wächtersbach

Nach Wohnhausbrand: Hinweise auf rassistisch motivierte Brandstiftung

Die Bewohner waren glücklicherweise nicht zuhause, als ihr Haus im Main-Kinzig-Kreis in Flammen aufging. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen dem Verdacht nach, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde – möglicherweise aus rassistischen Motiven.

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Rassistisch motivierte Brandstiftung in Wächtersbach (c)privat, bearbeitet by iQ
Rassistisch motivierte Brandstiftung in Wächtersbach (c)privat, bearbeitet by iQ

Nach einem Wohnhausbrand in Wächtersbach sind Hinweise auf eine rassistisch motivierte Brandstiftung gefunden worden. An mehreren Wänden des Hauses sei der Schriftzug „Ausländer raus“ entdeckt worden, teilte die Stadt im Main-Kinzig-Kreis am Dienstag auf ihrer Internetseite mit. In dem Haus habe eine Familie aus Pakistan gelebt, die seit vielen Jahren im Stadtteil Wittgenborn lebe. Zuvor hatten andere Medien über die Hinweise berichtet.

Bei dem Feuer wurde niemand verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Auch die Staatsschutzabteilung des zuständigen Polizeipräsidiums sei einbezogen worden. Die Ermittler baten Zeugen, sich zu melden. Die Mitteilung der Gemeinde zu dem rassistischen Schriftzug wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage nicht kommentieren. Es werde in alle Richtungen ermittelt, ergänzte er.

Rassistische Parolen an den Hauswänden

Das Feuer war den Angaben zufolge um kurz nach 1.00 Uhr in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag ausgebrochen. Zu dem Zeitpunkt habe sich niemand in dem Gebäude aufgehalten, hieß es von der Polizei. Es entstand ersten Schätzungen zufolge ein Sachschaden von 350 000 Euro. Das Haus habe rasch in Vollbrand gestanden.

Nach Angaben der Stadt Wächtersbach halten sich die Bewohnerinnen und Bewohner bei Freunden auf und benötigen nach eigener Aussage keine Hilfe. Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) bedankte sich bei der Feuerwehr, die am Montag bis in den Vormittag hinein im Einsatz gewesen sei und weitere Schäden im Umfeld des Hauses verhindert habe.

Der „Gelnhäuser Neuen Zeitung“ sagte Weiher, es sei besorgniserregend, dass rassistische Parolen gefunden worden seien. Die Hintergründe des Feuers und mögliche Motive müssten rasch vollständig aufgeklärt werden. „Sollte sich der Verdacht auf eine ausländerfeindliche Straftat bestätigen, wäre das natürlich eine Katastrophe“, wurde Weiher zitiert. (dpa/iQ)