Braunschweig

Mann rassistisch beleidigt und geschlagen

Ein 32 Jahre alter Mann ist in der Braunschweiger Innenstadt nach Polizeiangaben geschlagen und rassistisch beleidigt worden.

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01
2024
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Polizei Absperrung Moscheen Anschlag, Nikab, Braunschweig
Nikab, Polizei Absperrung, Braunschweig © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Ein 32 Jahre alter Mann ist in der Braunschweiger Innenstadt nach Polizeiangaben geschlagen und rassistisch beleidigt worden. Der liberianische Staatsbürger wurde am Samstagabend aus einer Gruppe von sechs Männern heraus attackiert, wie die Beamten am Montag mitteilten. Der 32-Jährige wurde leicht verletzt und konnte nach einer Behandlung die Polizeidienststelle verlassen.

Zeugen hätten geschildert, dass es sich um einen ansatzlosen Angriff gehandelt habe. Nach dem Polizeibericht wurde das Opfer aus der Gruppe bedroht, rassistisch beleidigt und anschließend geschlagen. Der Mann versuchte zu fliehen, wurde aber eingeholt. Zum Schutz soll der 32-Jährige eine Flasche und eine Holzlatte aufgehoben und vor sich gehalten haben. Von einem Angreifer sei er dann von hinten ergriffen und gewürgt worden, ein anderer Mann habe versucht, ihm ein Kunststoffschild mit Holzrahmen auf den Kopf zu schlagen.

Erste Einsatzkräfte verhinderten nach Polizeiangaben weitere Taten und stellten vor Ort zwei Verdächtige. Die beiden Deutschen im Alter von 28 und 25 Jahren waren alkoholisiert und mussten eine Blutprobe abgeben. Sie erhielten nach den polizeilichen Maßnahmen einen Platzverweis für die Innenstadt. Zudem gab es Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung. Der Staatsschutz ermittelt.

Braunschweig kein Einzelfall

Seit dem Nahost-Krieg haben Muslime einen alarmierenden Anstieg von islamfeindlichen Straftaten verzeichnet. Zu den Delikten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Auch die Zahl der Angriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland hat wieder zugenommen. In den ersten neun Monaten im Jahr 2023 wurden bereits mehr Angriffe registriert als im Vorjahr. Insgesamt hat die Polizei 686 islamfeindliche Angriffe erfasst. Die Bundesregierung hat zwischen Juli und September bislang 271 Angriffe auf Muslime, die aus islamfeindlicher Motivation heraus begangen wurden. Darunter galten 20 Angriffe auf eine Moschee.

(dpa/iQ)