Migrationsdebatte

Christian Wulff: „Ohne Migranten kein Fortschritt in Deutschland“

Ex-Bundespräsident Christian Wulff betonte in einem Interview, dass Deutschland ohne Migranten nicht erfolgreich funktionieren könnte.

30
01
2024
Christian Wulff (c)facebook, bearbeitet by iQ
Ehemaliger Bundespräsident Christian Wulff (c)facebook, bearbeitet by iQ

Der ehemalige deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat in einem aktuellen Interview mit der Tagesspiegel betont, dass ohne Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland nichts funktionieren würde. Er äußerte Bedenken über die anhaltenden Herausforderungen im Bereich der Migration und Integration in Deutschland.

Wulff lenkte die Aufmerksamkeit auf die in den letzten Wochen in Deutschland intensiver geführten Diskussionen über Migration und betonte: „Ohne Menschen mit Migrationshintergrund kann in Deutschland nichts voranschreiten. Ein Verlust wäre unvermeidlich. Denken Sie nur an die Situation in Hotels, Restaurants, Apotheken, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.“

Wulff: „Muslime werden Kriminalisiert“

Der ehemalige Bundespräsident machte auf eine frühere Studie aufmerksam, die sich mit der Darstellung der Muslime in den deutschen Medien befasste. Dabei unterstrich er, dass Muslime in Deutschland oft nur im Zusammenhang mit Kriminalität, Terrorismus oder dem Tragen von Kopftüchern wahrgenommen werden. Diese Wahrnehmung spiegele nicht die Realität wider, so Wulff. Er verwies auf prominente Beispiele wie den Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, İlkay Gündoğan, sowie die Forscher Uğur Şahin und Özlem Türeci, die maßgeblich am Corona-Impfstoff beteiligt waren.

Des Weiteren hob Wulff hervor, dass etwa 5.000 muslimische Soldaten in den deutschen Streitkräften dienen, von denen jedoch kaum jemand Kenntnis nehme. Er betonte ihren Einsatz für das Land und kritisierte, dass die Gesellschaft ihre Opfer oft nicht angemessen würdige.

Herausforderungen im Bereich von Islam, Migration und Integration

In Bezug auf die politische Entwicklung in Deutschland äußerte sich Wulff besorgt über die Haltung der AfD. Er kritisierte die Partei für ihre ablehnende Einstellung gegenüber Menschenrechten und Grundfreiheiten. Wulff warnte davor, dass ein Erfolg der AfD nicht nur die Rechte von Minderheiten gefährden, sondern dem gesamten Land erheblichen Schaden zufügen könnte. Seiner Meinung nach sei dies ein Versuch, die Demokratie zu untergraben und zu missbrauchen.

Christian Wulff betonte abschließend, dass Deutschland nach wie vor vor großen Herausforderungen im Bereich von Islam, Migration und Integration stehe.

Die Äußerungen des ehemaligen Bundespräsidenten werden in der aktuellen Diskussion um Migration und Integration in Deutschland als wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung für die Rolle von Migranten in der Gesellschaft gewertet.

„Judenhass im Islam verwurzelt“

Im November letzen Jahres, bei der Islamkonferenz in Berlin, trat Altbundespräsident Christian Wulff jedoch ganz anders auf.  Er rief Muslime in Deutschland dazu auf, selbstkritischer zu sein. Damit meinte er, dass Antisemitismus im Koran und der islamischen Geschichte verankert wäre – und vielfach auch in der Erziehung. Muslime müssten sich dieser Wahrheit stellen. Für Wulff müsste es allen Muslimen klar sein, dass man nicht mehr in der Zeit der Propheten Muhammad lebe, wo Juden vertrieben wurden, sondern im Jahr 2024. Aus diesem Grund sollten auch Muslimen gegen Antisemitismus kämpfen. Aus Überzeugung wiederhole er aber seinen bekannten Satz „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Als wichtiger und aufschlußreicher Beitrag zur Sensibilisierung für die Rolle von Migranten sind auch die aktuellen Äußerungen von Stuttgarts Polizeipräsident Markus Eisenbraun in einem TV-Interview mit dem ARD-Politikmagazin 'Report München' und dem SWR zu bewerten. Zum Thema "Bandenkriminalität - Das Ländle und die Gangs" sagte der Polizeipräsident, es handle sich im Regelfall um 18- 28-jährige junge Männer, die zum überwiegenden Teil Migrationshintergrund haben. Der harte Kern sei kurdischer Abstammung. Neben den Gewaltdelikten kommt es immer wieder zu martialischen Aufmärschen von mehreren Dutzenden jungen Männern. So berichtete gestern die ARD-Tagesschau. Zuletzt zogen sie durch den Stuttgarter Stadtteil Vaihingen und skandierten auf Türkisch das Wort "Intikam", auf deutsch Rache. Laut Ermittlern gibt es im sonst so beschaulichen Baden-Württemberg ein Bandenproblem: Anschläge, Schusswechsel, martialische Aufmärsche. So warf der iranische Kurde Shariar K. im vergangenen Sommer in der Gemeinde Altbach am Neckar eine M7-Handgranate, die mit 3000 Stahlkugeln ausgekleidet war, in Richtung einer Trauergemeinde auf dem Friedhof. Die explodierte Waffe verfehlte ihr Ziel, nachdem sie einen Ast gestreift hatte - dennoch verletzten die freigesetzten Stahlkugeln 15 Personen teilweise schwer. Wäre diese Granate jugoslawischer Bauart inmitten der Trauergemeinde eingeschlagen, wären mindestens 20 Personen getötet worden, vermutet ein Polizist im TV-Gespräch. Der Polizeipräsident warnt, die Gangs haben mehr als 500 Mitglieder aufzuweisen und es gebe Überscheidungsbereiche zur klassischen Kriminalität. Teile der Gruppierungen verdienten sich mit Kriminalität den Lebensunterhalt. Es gilt: Eine Eskalation der Gewalt beunruhigt die Bevölkerung. Und das ist leider kein Fortschritt.
31.01.24
4:03