Erneut haben Unbekannte mehrere Essensbestellungen mit Hassbotschaften an eine Bielefelder Moschee veranlasst. Muslime in Bielefeld verurteilen den widerlichen Angriff.
Eine Moscheegemeinde in Bielefeld hat erneut Hassbotschaften von Unbekannten erhalten. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, veranlassten die Täter am Freitagabend eine Essenslieferung an die Hicret-Moschee in Bielefeld-Brackwede. Die Hassbotschaften auf dem Kassenzettel mit Bezug zum NSU enthielten erschreckende Aussagen wie:„Dönermord wird Volkssport, Ausrottung der Sandnigger.“
Laut „Radio Bielefeld“ kamen gleichzeitig 20 Bestellungen an. Erneut wurde sofort Strafanzeige bei der Polizei erstattet und an den Staatsschutz weitergeleitet. Einen ähnlichen Vorfall hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben.
Mitte Dezember erhielt die Moschee mit verschiedene Hassbotschaften in Bezug auf den Nahostkonflikt. Es sind Botschaften zu sehen wie: „Ausrottung der Wüstennigger!“ oder “Weißer Phosphor auf Palästinensische Kinder!“. Die Bestellungen stellen zudem einen finanziellen Betrug dar, der sich über mehrere hundert Euros erstreckt.
Das Bündnis islamischer Gemeinden fordert nachdrücklich, dass diese Vorfälle bis ins kleinste Detail aufgeklärt werden, die Politik sich entschieden positioniert und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Eine IslamiQ-Anfrage an Lieferando, inwieweit man solche Botschaften in Zukunft verhindern könne, blieb unbeantwortet.
Seit der Gewalteskalation im Gazastreifen wurde ein sprunghafter Anstieg islamfeindlich motivierter Straftaten verzeichnet. Noch am Montag erhielt eine Moschee in Münster einen Drohbrief.
In den ersten neun Monaten wurden bereits mehr Angriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland registriert als im Vorjahr. Insgesamt hat die Polizei 686 islamfeindliche Angriffe erfasst. Die Bundesregierung hat zwischen Juli und September bislang 271 Angriffe auf Muslime, die aus islamfeindlicher Motivation heraus begangen wurden. Darunter galten 20 Angriffe auf eine Moschee. (dpa, iQ)