Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Takwâ. Der Mensch befinde sich auf der Erde, um den Schöpfer kennenzulernen und nur ihm ergeben zu sein. Ein Zeichen dieser Ergebenheit sei Takwâ. Takwâ bedeute „Allah fürchten“ bzw. „Gottesfurcht“. Wenn Muslime von Furcht sprechen, meinen sie nicht die Angst vor etwas Schrecklichem. Mit Takwâ sei die Furcht gemeint, jemanden zu kränken, den man liebe, also Allah. Mit Takwâ sei das besondere Bewusstsein gemeint, Allah gegenüber respektvoll zu sein.
Demnach sagen die Gelehrten: Takwâ sei das „Verantwortungsbewusstsein gegenüber Allah“. Der Verantwortung komme man nach, wenn sie Allahs Wohlwollen erlangen. Takwâ zu haben, sei das Ziel jedes Muslims. Die Prüfung auf der Welt sei es also, ob man Takwâ entwickelt oder nicht.
Takwâ bedeute Allah ergeben zu sein, Dinge zu unterlassen, die ihm missfallen, und den Nafs vor Dingen zu schützen, die Allah nicht mag. Takwâ sei der Maßstab, der die Stellung bei Allah ausmache. Denn nicht Dinge wie Beruf, Ansehen, Reichtum, Ruhm, Abstammung oder Geschlecht seien ausschlaggebend, sondern Gottesfurcht.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union (DITIB) thematisiert die Schöpfung. Alle Hinweise auf die Existenz Allahs, seine Einheit und Macht werden „âyat“ (Verse), d. h. Zeichen genannt. Sowohl jeder einzelne Satz des Korans ist ein „âyat“ als auch alle einzelnen Geschöpfe in der Natur, wie auch jede einzelne göttliche Gesetzmäßigkeit werden als „âyat“ bezeichnet. Zwischen den per Schöpfung hervorgebrachten „âyat“ und den herabgesandten „âyat“ sei eine prächtige Harmonie vorhanden. Die Quelle beider sei schließlich auch Allah, der das ganze Universum aus dem Nichts erschuf.
Allah gebiete den Menschen daher in den zuerst offenbarten Versen, die ganze Schöpfung wie ein Buch zu lesen und die daraus gezogenen Lehren niederzuschreiben und das Wissen zu mehren.
Die Freitagspredigt des Verbandes der islamischen Kulturzentren (VIKZ) behandelt den Monat Schabân. Es wird die Wichtigkeit des Monats angeführt, indem man ausgehend von einem Hadith, diesen Monat als den der Güte sieht. Zusammenfassend solle man also den Monat Schabân dafür nutzen die Gnadenfülle und Segensgaben durch Allah zu bekommen, indem man vermehrte Gebete und wertvolle Taten zu Ehren Allahs verrichtet.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.