Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die geistige Reinigung und Erziehung des Nafs. Die Gesundheit unseres Körpers sei zwar wichtig. Doch wichtiger sei die Gesundheit unserer Seele. Um unsere Seele und unsere Spiritualität zu stärken, werde im Islam großer Wert auf die Erziehung des Nafs gelegt. Wenn wir uns von unseren Trieben leiten ließen, unserem Nafs folgten und unseren niederen Gelüsten verfielen, bestehe die Gefahr, dass wir zum „niedrigsten aller Geschöpfe“ werden. Dadurch könne die Schönheit unserer Erschaffung verloren gehen. Mit der Erziehung des Nafs könnten wir unseren Lebenssinn erfüllen und Reife erlangen.
Die Anstrengung auf dem Weg Allahs – der Dschihad – zähle zu unseren wichtigsten Aufgaben. Dschihad ist die Bemühung, unseren Fokus auf das Gute, Schöne und Richtige im Leben zu legen. Gutes zu tun und zum Wohle der Menschheit beizutragen, ist eine gesellschaftliche Verantwortung. Daneben gibt es den Dschihad auf individueller Ebene. Unser größter Dschihad ist es, die schädlichen Begierden und Gelüste in Ketten zu legen. Der Nafs ist die Quelle alles Schädlichen, und ihn zu erziehen, ist nicht einfach. Deshalb sollten wir Zuflucht und Unterstützung bei Allah suchen und auf dem rechten Weg leben.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Belohnung derjenigen, die das Wohlwollen Allahs erlangen: Das Paradies. Das Paradies sollen die Personen erlangen, die Allah als Schöpfer nennen, und ein aufrichtiges Leben führen, ihre Gebete verrichten und ihre Zakat entrichten, ihre Keuschheit bewahren und sich an ihre vertraglichen Abmachungen halten. Kurz: sie glauben und führen rechtschaffene und nützliche Taten für ihr Diesseits und Jenseits durch.
Der Weg zum Paradies verlaufe manchmal darüber, dass man eine hungrige und bedürftige Person sättigt und ihre Bedarfe deckt. Wir sollten Lösungswege für sie organisieren. Manchmal sei das Paradies verborgen im Bittgebet eines Unterdrückten. Wir sollten mit den Unterdrückten und gegen Unterdrückende sein. Manchmal zeige uns ein Halb- oder Vollwaise den Weg zum Paradies. Wir sollten Hoffnung für Halb- oder Vollwaise sein. Das Paradies hänge von der Zufriedenheit unserer Mütter und Väter, unserer Eheleute und Kinder ab. Wir sollten ihre Liebe und Zufriedenheit erlangen.
Das Erlangen des Paradieses sei möglich indem wir das Herz eines Menschen gewinnen. Der Verlust des Paradieses widerfahre uns, wenn wir das Herz eines Menschen brechen. Wir sollten keine Herzen brechen und ruinieren. Manchmal ist das Paradies verborgen darin, einem Tier eine Schale Nahrung zu geben oder manchmal die Pflanzen mit Wasser zu begießen. Allen Lebewesen sollten wir uns mit Liebe und Barmherzigkeit zuwenden.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die gegenseitige Unterstützung bei guten Taten und Frömmigkeit. Der Islam sei die größte Gunst und die größte Gabe Allahs für die ganze Menschheit. Das größte Geschenk auf dieser Welt sei es, mit dem Islam beehrt zu werden, an das zu glauben, was er uns lehrt, seine Gebote zu erfüllen und seine Verbote zu meiden, sowie uns an die Sunna unseres Propheten (s.a.w.) festzuklammern, den Kuran zu erlernen und ihn zu leben. Kurz: Ein Muslim sollte sein Leben im Einklang mit Allahs Wohlgefallen gestalten, um so mit wahrem Glauben in das Jenseits zu gelangen.
Es gebe drei Stufen von Taqwa. Die erste bestehe darin, sich von Schirk, fernzuhalten und so zu den Gläubigen zu gehören, damit man vor der ewigen Bestrafung bewahrt wird. Die zweite bestehe darin, sich von großen Sünden fernzuhalten, auf kleinen Sünden nicht zu beharren und die Fard-Gebote einzuhalten. Die dritte Stufe bestehe darin, sich mit seinem ganzen Wesen Allah zuzuwenden, indem man sich von allem abwendet, was das Herz beschäftigt und Allah vergessen lässt.