Ramadan 2024

Hamburger Erzbischof Heße beklagt antimuslimischen Rassismus

„Aufs Schärfste“ verurteilt Hamburgs Erzbischof Heße nicht nur antisemitschen, sondern auch antimuslimischen Rassismus. Anlass ist der Fastenmonat Ramadan, der an diesem Montag begonnen hat.

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Antimuslimischer Rassismus, Muslime, Klassenfahrt © shutterstock
Muslime, Antimuslimischer Rassismus © shutterstock

Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat der Hamburger katholische Erzbischof Stefan Heße antimuslimischen Rassismus beklagt. Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und brutalen Angriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen hätten nicht nur antisemitische Vorfälle, sondern auch der antimuslimische Rassismus in Deutschland drastisch zugenommen, erklärte Heße in einer am Montag veröffentlichten Grußbotschaft zum Ramadan. „Sowohl das eine wie das andere verurteilen wir aufs Schärfste.“

Heße ruft die Religionsgemeinschaften auf, sich für ein respektvolles Miteinander und Frieden einsetzen. „Mir scheint es in dieser Zeit umso wichtiger, dass wir nicht allein an unserer Religion Freude haben, sondern dafür Sorge tragen, dass diese nicht dazu genutzt wird, Menschen gegeneinander aufzustacheln, sondern zusammenzuführen.“

Diskussion oder Rassismus? Ramadan-Beleuchtung in Deutschland

Altbundespräsident Christian Wulff wünscht sich mehr Toleranz in der Bevölkerung im Umgang mit Muslimen. Aufeinander zuzugehen sei ein wichtiges Signal in einer Zeit, in der viele Muslime in Deutschland lebten, sagte Wulff dem Nachrichtensender Welt TV (Montag) . Er kritisierte die bundesweite Diskussion über den in der Frankfurter Innenstadt und in Köln installierten Ramadan-Schmuck.

„Wenn Städte bestimmte Signale geben an ihre christlichen, an ihre jüdischen Gemeinden, an ihre muslimischen Gemeinden, dann sollte man das vor Ort auch entscheiden“, sagte Wulff. Statt darüber bundesweit zu debattieren, sollte man sich den wirklich wichtigen Themen zuwenden.

Die Kritik an der Beleuchtung komme vor allem von Menschen, die grundsätzlich gegen Religionen seien. „Wenn ich so religionsfeindlich bin wie manche, dann muss ich mich auch nicht wundern, dass das Christentum zurückgedrängt wird“, so Wulff. Wenn Weihachten überall in Deutschland gefeiert werden solle, „kann man auch zulassen, dass auch derer gedacht wird, die jetzt den Ramadan feiern“. (KNA/iQ)

 

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Es ist ja recht schön, wenn sich ein Erzbischof der katholischen Kirche auch um den Islam sorgt und sich "aufs Schärfste" für die Belange dieser letztlich umstrittenen Religion ins Zeug legt. Allerdings wird ihm das hier nicht unbedingt gedankt. Solche Grußbotschaften zum Ramadan-Opferfest, wie auch seine, stoßen nicht immer auf zustimmende Ohren. Das sollten Erzbischof Stefan Heße und Altbundespräsident Christian Wulff schon ehrfürchtig zur Kenntnis nehmen. Zu dem Artikel hier mit der Überschrift "RAMADAN 2024 - Kirchen gratulieren Muslimen zum Ramadan" kann man folgenden mehr als beschämenden Kommentar lesen: "Purer Zynismus. Derartige Glückwünsche sind voller Hohn und Spott. Teuflisch will man im theologischen Sprachgebrauch bleiben." Manche Kommentierer lassen hier mitunter alle Masken fallen. Das ist doch höchst aufschlußreich. In Innenstädten tauchen jetzt schmuckvolle Beleuchtungen mit Verzierungen und "Happy-Ramadan"-Schriftzügen auf. Wenn das voller Entgegenkommen zugelassen wird, dann erwarte ich auf jeden Fall, daß man zur Weihnachtszeit in Fußgängerzonen wieder "Frohe Weihnachten" lesen kann - und nicht mehr nur "Frohes Fest". Das wurde ja in manchen Kommunen geändert - aus lauter Rücksicht auf kirchenkritische Islamanhänger, die sich am Wort "Weihnachten" in der Öffentlichkeit stören könnten. Auch Umbenennungen von "St.-Martinsfest" in neudeutsch "Lichterfest" und ähnliches mehr müssen in Kindergärten und überall umgehend wieder rückgängig gemacht werden. Manchen Kirchenleuten sind diese Kniefälle vor dem immer forscher auftretenden Islam schon lange suspekt und ein Dorn im Auge. Und ich sage dazu: ja, da haben sie recht und liegen richtig.
13.03.24
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