Im Jahr 2023 hat es in Deutschland deutlich mehr Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Insgesamt wurden 1464 Straftaten erfasst. Besonders nach dem 7. Oktober sind die islamfeindliche Angriffe drastisch gestiegen.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 1464 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Somit ist die Zahl der Straftaten gegen Muslime und Moscheen in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren drastisch gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die der IslamiQ-Redaktion vorliegt.
Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. 1211 von 1464 Straftaten werden dem rechten Spektrum zugeordnet. 493 dieser Straftaten wurden nach dem 07.Oktober 2023 bis zum Jahresende verübt. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 52 Menschen leicht verletzt und kein Tatverdächtiger festgenommen.
Außerdem wurde jede Woche eine Moschee angegriffen oder bedroht. Insgesamt 60 Straftaten auf Moscheen wurden von den Behörden erfasst. Allerdings werden in dieser Kategorie nur Angriffe auf offenkundige Moscheebauten erfasst. Stätten der Religionsausübung, Moscheevereine oder sonstige islamische Einrichtungen seien davon nicht umfasst.
Der Generalsekretär der Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Ali Mete, verurteilt die steigenden Angriffe sowohl auf Muslime, als auch auf Juden in Deutschland. „Alarmierend sind die aktuellen Zahlen zu islamfeindlich und antisemitisch motivierten Straftaten in Deutschland. Die drastische Zunahme der Angriffe gegen Muslime und Juden in den letzten sechs Monaten dürfen nicht ignoriert werden“, so Mete.
Die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit – CLAIM warnte bereits Anfang November 2023 vor einer Zunahme von antimuslimischem Rassismus in Deutschland. Zwischen dem 9. Oktober und dem 29. November 2023 wurden 187 Fälle von gewaltvollen antimuslimischen Übergriffen, Beleidigungen, Drohungen und Diskriminierungen dokumentiert. Die Vorfälle umfassen Angriffe gegen Einzelpersonen, Gruppen, religiöse Einrichtungen und Geschäfte. Viele Menschen fühlen sich laut Rima Hanano, die Leitung von CLAIM allein gelassen, bedroht und ängstlich. Betroffene erhielten nur wenig Solidarität und Schutz vom Staat, was einen Vertrauensverlust in demokratische Werte und Strukturen verursache.