Cannabis

Ist der Konsum von Cannabis halal?

Seit dem 1. April sind der Anbau und der Konsum von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Doch wie sieht es im Islam aus?

09
05
2024
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Ist der Konsum von Cannabis halal?
Ist der Konsum von Cannabis halal? © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Auf Grundlage des Koalitionsvertrages hat die Bundesregierung den Konsum von Cannabis in bestimmten Mengen ab Anfang April legalisiert. Hauptziel dieses Schritts ist es, die Verbreitung von kontaminierten Drogen zu verhindern, den Schwarzmarkthandel zu unterbinden und den Schutz junger Menschen zu gewährleisten. 

Der Konsum von Rauschmitteln ist zu einem weitverbreiteten Problem geworden und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Gesellschaft dar. Eine wirksame Bekämpfung erfordert daher Maßnahmen in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Sicherheit, Medien, Wirtschaft und diplomatische Beziehungen. Für Muslime ist das Vorhaben über den Cannabiskonsum auch deshalb wichtig, weil der Islam den Schutz von Körper, Geist und Seele betont.

Was ist Cannabis?

Cannabis ist eine Droge, die in vielen Gesellschaften weitverbreitet ist. Im Koran und in den Hadithen, den Hauptquellen des Islam, steht das Gebot, den Körper, Geist und die Seele des Menschen zu schützen. Daher wird der Konsum von Drogen in islamischen Gesellschaften generell scharf verurteilt und verboten.

Cannabis wird zu medizinischen oder nichtmedizinischen Zwecken konsumiert. Wenn es konsumiert wird, z. B. in Form von Marihuana oder als flüssige Lösung, kann die Wirkung im Gehirn und Körper von Person zu Person unterschiedlich sein. Die grundlegende Wirkung, unabhängig davon, ob es als Medizin, zur Behandlung von Krankheitssymptomen oder zum Rauschkonsum verwendet wird, ist die gleiche, aber Faktoren wie die Qualität der Produkte und die verwendete Dosierung kann die Wirkung beeinflussen.

Behandlungen mit Cannabis

In der medizinischen Behandlung wird versucht, die Dosis von Cannabis so niedrig wie möglich zu halten, um die Symptome ausreichend zu lindern, aber die typischen Nebenwirkungen nicht auftreten oder gelindert werden. Beim privaten Cannabiskonsum wollen die Konsumenten jedoch oft höheren Dosen ausgesetzt werden, um die psychoaktive Wirkung des Hauptinhaltsstoffs THC zu erleben.

Die Blüten der Cannabispflanze enthalten viele cannabisspezifische Substanzen. Der bekannteste und für die psychoaktive Wirkung verantwortliche Stoff ist THC. THC wirkt nicht bei allen Menschen gleich stark. Es kann oft wirksam gegen Übelkeit und Erbrechen sein, aber manche Menschen fühlen sich übel, wenn sie Cannabis nehmen. THC ist für die berauschende Wirkung und die veränderte Wahrnehmung verantwortlich. Der Konsum von Cannabis kann schädlich für den Geist, die Wahrnehmung, Bewegung, das Nervensystem, Herz-Kreislauf-System, die Augen und Atemwege sein.

Drogenkonsum im Islam

In der Fiqh-Literatur wird festgestellt, dass der bewusste Konsum dieser Mittel zu Rauschzwecken haram ist. So heißt es im Koran: „Er (der Prophet) gebietet ihnen, Gutes zu tun und verbietet ihnen Böses, und erlaubt das Reine und verbietet das Unreine.“ (Sure A’raf, 7:157). Dieser Vers beinhaltet die Förderung von Sauberkeit und einem moralischen Lebensstil in der islamischen Gesellschaft. Ein anderer Hadith, der von Umm Salama, der Frau des Propheten, überliefert wurde, stützt diesen Grundsatz. Demnach sagte der Prophet, dass alle Rauschmittel und alle Beruhigungsmittel verboten seien.

Die Rechtsgelehrten haben zwar erklärt, dass die Verwendung dieser Mittel haram ist, haben aber auch Beruhigungsmittel definiert. Ein Beruhigungsmittel wird als jedes Getränk definiert, das eine beruhigende, besänftigende und entspannende Wirkung hat. Die Tatsache, dass diese Wirkungen mit einem Rausch einhergehen, ist ein Faktor, der die Verwendung der Mittel im islamischen Recht haram macht.

Sowohl die frühen als auch späten Rechtsgelehrten waren sich einig, dass der Konsum dieser Mittel schädlich ist, weil sie der geistigen Gesundheit schaden und deshalb den moralischen Werten zuwiderlaufen. Die Nutzung von Cannabis für medizinische Zwecke sei nur dann halal, wenn die Behandlung einer Erkrankung mit medizinischen Mitteln nicht möglich ist und der Patient unter starken Schmerzen leidet. Allerdings sollte hierbei die Höhe der Dosis eingegrenzt werden.

Im Koran wird den Gläubigen befohlen, ihren Körper zu schützen, das Böse zu meiden und ihren Verstand zu benutzen. Der Konsum von Drogen jedoch birgt potenzielle Gefahren, die die geistige Gesundheit beeinträchtigen und zu unkontrolliertem Verhalten führen können. Daher ist der Konsum von Drogen wie Cannabis nach dem Islam streng verboten. Neben dem Konsum ist auch der Anbau, die Anpflanzung, die Herstellung, die Verbreitung und der Handel mit berauschenden Mitteln verboten.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Konsum von Drogen wie Cannabis im Islam streng verboten ist. Die Grundprinzipien des Islam verpflichten die Menschen dazu, ihren Körper, Geist und ihre Seele zu schützen und schädliche Gewohnheiten zu vermeiden. Es ist daher wichtig, den Drogenkonsum in allen Gesellschaften zu bekämpfen, um im Einklang mit den Lehren der Religion zu leben.

Die psychischen und physischen Schäden, die durch Drogen verursacht werden, die anfangs oft aus irgendeinem Grund wie Vergnügen oder Neugierde eingenommen werden, verursachen tiefe Wunden im individuellen und gesellschaftlichen Leben.