Neun muslimische Frauen aus Berlin werden in Warnemünde beleidigt. Der Mann zeigt auch den Hitlergruß. Der Polizei ist der Rostocker schon bekannt.
In den Abendstunden des 10.05.2024 kam es in Warnemünde, Am Passagierkai, aufgrund eines gezeigten Hitlergrußes zu einem größeren
Polizeieinsatz. Ein 45 Jahre alter Rostocker hat in Warnemünde mehrere muslimische Frauen zunächst beleidigt und ihnen dann den Hitlergruß gezeigt. Die neunköpfige Frauengruppe aus Berlin – „augenscheinlich mit Migrationshintergrund“, wie es in der Pressemitteilung hieß – habe deshalb die Polizei zu Hilfe gerufen, teilte die Polizei am Samstag mit.
Wie die Polizei allerdings auf Anfrage von IslamiQ erklärte, wurde mit den Frauen persönlich gesprochen. „Auch wenn der Großteil der Frauen in Deutschland (2 x türkisch) geboren wurde, tragen sie „ausländische“ Namen. Die Frauen trugen bis auf eine Person (Anzeigenerstatterin) ein Kopftuch“, so die Polizei. Die konkret beleidigenden Worte des Mannes seien in der Anzeige nicht niedergeschrieben. Weitere Angaben können laut Polizei nicht gemacht werden.
Die Beamten konnten den polizeibekannten Mann noch am Ort des Geschehens antreffen. Sie erteilten einen Platzverweis. Er muss sich nun wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen verantworten.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 1464 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Somit ist die Zahl so hoch wie vor 2017. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. 1211 von 1464 Straftaten werden dem rechten Spektrum zugeordnet. 493 dieser Straftaten wurden nach dem 07.Oktober 2023 bis zum Jahresende verübt.
Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 52 Menschen leicht verletzt und kein Tatverdächtiger festgenommen. (dpa, iQ)