Bremerhaven

Wahlhelferin mit Kopftuch rassistisch beleidigt

Während der Stimmabgabe in Bremerhaven kam es zu einem islamfeindlichen Zwischenfall, bei dem eine Wahlhelferin aufgrund ihres Kopftuchs beleidigt wurde.

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06
2024
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Symbolbild: Wahllokal © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Wahllokal © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Ein Mann soll eine Wahlhelferin mit Kopftuch in Bremerhaven rassistisch beleidigt haben. Der Wähler wurde nach seiner Stimmabgabe zur Europawahl angezeigt, wie die Stadt Bremerhaven am Dienstag mitteilte. Er habe die Frau als „Nicht-Deutsche“ bezeichnet, die kein Recht habe, ihm den Stimmzettel zu überreichen und aus dem Land verschwinden solle.

Auch nach einem Hinweis der Wahlhelferin zu ihrer deutschen Staatsangehörigkeit soll der Mann sie weiter angeschrien und beleidigt haben. 

Mehrere Zeugen bestätigten den Vorfall, wie die Stadt weiter mitteilte. „Diese rassistische Entgleisung ist abstoßend und durch nichts zu entschuldigen“, betonte Stadtwahlleiter Claus Polansky. „Wer Wahlhelferinnen und Wahlhelfer attackiert, greift auch unseren demokratischen Rechtsstaat und die Werte unserer Stadtgesellschaft an.“

1464 Angriffe auf Muslime im Jahr 2023

Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 1464 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Somit ist die Zahl so hoch wie vor 2017. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. 1211 von 1464 Straftaten werden dem rechten Spektrum zugeordnet. 493 dieser Straftaten wurden nach dem 07.Oktober 2023 bis zum Jahresende verübt.

Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. (dpa, iQ)