Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten verschiedenen Themen. Unser Überblick zeigt die Themen in dieser Woche: Asabiyya, der Glaube an das Jenseits, das Schützen der Augen vor haram.
Die IGMG klärt über das Thema Asabiyya auf, während die DITIB sich dem Thema Jenseitsglauben widmet und der VIKZ den Schutz der Augen vor haram behandelt. Das ZDF Forum am Freitag hat die von einem Brandanschlag betroffene Mevlana Moschee besucht.
Gefahren der Asabiyya
Nach Ansicht der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) ist „Asabiyya“ eine der größten Gefahren für eine Gesellschaft. Der Islam verurteile und verbiete sie. „Als Asabiyya wird das Zugehörigkeitsgefühl bezeichnet, das blutsverwandte Menschen miteinander verbindet und dafür sorgt, dass sich die Mitglieder einer Gruppe füreinander einsetzen“, heißt es in der heutigen Freitagspredigt (Hutba).
„Der blinde Gehorsam gegenüber der eigenen Verwandtschaft bzw. dem eigenen Volk, der Glaube daran, dass die eigene Sippe bzw. das eigene Volk allen anderen überlegen ist sowie die Überzeugung, dass andere Sippen oder Völker minderwertig sind, sind Merkmale der Asabiyya“, wird weiter ausgeführt. Die IGMG weist darauf hin, dass der Islam ein Bewusstsein schaffen wolle, das „familiäre und ethnische Grenzen übersteigt und alle Gläubigen zu Geschwistern macht.“
Glaube an das Jenseits
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Hutba hingegen dem Glauben an das Jenseits. Dabei macht die DITIB darauf aufmerksam, dass Allah den Tod und auch das Leben erschaffen habe. „Der Tod ist keineswegs ein Ende und nicht das Nichtswerden. Der Tod ist das Ende des vergänglichen weltlichen Lebens und der Anfang des unendlichen jenseitigen Lebens“, heißt es in der Freitagspredigt.
Der Glaube an die Existenz des Jenseits, und daran, dass man nach dem Tode Rechenschaft ablegen wird, ist laut DITIB eine Vorbedingung des Muslimseins. „Das Jenseits ist der Ort, wo jeder die Vergeltung für die diesseitigen Taten erfahren wird und ein Ort des Wohlbefindens, für die Leugner aber ein Ort der Reue und Strafe“, sagt die DITIB.
Augen vor haram schützen
Der Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ) widmet sich ebenfalls einem völlig anderen Thema in ihrer heutigen Freitagspredigt und behandelt das Thema „Schutz der Augen vor haram“. Das Augenlicht sei unzweifelhaft eines der größten Geschenke Allahs an die Menschen. „Wir sollten daher solch ein wertvolles Geschenk und andere Fertigkeiten, die wir von Allâh bekommen haben im Sinne des allmächtigen Schöpfers nutzen“, erklärt der VIKZ. Es gebe viele Koranverse und Hadithe, die darlegten, wie man die Augen im Sinne Allahs benutzen könne.
Ein Muslim, der schamvoll ist, richte „sowohl auf der Straße als auch im Hause und beim Besuchen der Häuser anderer Leute die Augen nicht direkt auf die Menschen.“ Man müsse sich vor dem Blick auf Dinge, die haram und unangemessen sind, hüten. „Aus diesem Grunde sollten wir uns angewöhnen wegzusehen, wenn wir etwas erblicken, das islamisch unpassend ist“, erklärt der VIKZ.
Moscheebrand in Berlin
ZDF Forum am Freitag-Moderator Abdul-Ahmad Rashid hat die Mevlana Moschee und Gemeinde besucht. Diese war vor kurzem Opfer eines mutmaßlichen Brandanschlags geworden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.