Rassismus

368 Polizeieinsätze nach rassistischen Parolen zu Partyhit

Im Mai hatten Party-Gäste auf Sylt rassistische Parolen zu einem Partyhit gegrölt. Ein Video davon sorgte bundesweit für Empörung. Doch es ist bei weitem nicht der einzige Vorfall dieser Art.

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07
2024
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Symbolbild: Polizei, Polizeidienst © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Polizei ist einem Medienbericht zufolge in den vergangenen Monaten wegen rassistischer Parolen zum Partyhit „L’amour toujours“ zu knapp 370 Einsätzen gerufen worden. Wie eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in den Bundesländern ergab, wurden die Ordnungshüter zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 in mindestens 368 Fällen eingeschaltet, weil zur Melodie des Liedes von Gigi D’Agostino die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gesungen wurde.

Von den Landeskriminalämtern (LKA) wurden demnach dabei sowohl Vorfälle auf öffentlichen Volksfesten und in Diskotheken erfasst, als auch auf privaten Feiern und mehrfach an Schulen. Dem RND-Bericht zufolge wurden die meisten Fälle aus Nordrhein-Westfalen gemeldet: Von November 2023 bis einschließlich Juni 2024 wurde laut LKA 96 Mal die Polizei gerufen, weil beim Abspielen des Liedes etwa verfassungsfeindliche Äußerungen gemacht wurden. Bayern und Sachsen waren demnach die einzigen Bundesländer, die keine Angaben darüber machen konnten.

Ein kurzes Video von einer Party in einem Lokal auf Sylt hatte im Mai bundesweit Empörung ausgelöst, weil Gäste zu „L’amour toujours“ die rassistischen Parolen gegrölt hatten. Seitdem häuften sich Berichte von ähnlichen Vorfällen. Der Vorfall am späten Nachmittag des Pfingstsamstags auf der Terrasse des Lokals sei von Überwachungskameras mit Ton aufgezeichnet worden.Das Fachkommissariat für Staatsschutz der Polizei nahm Ermittlungen wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen auf. Neben den Parolen gebe es auch den Verdacht, dass ein Beteiligter den Hitlergruß gezeigt habe, teilte die Polizei mit. Die Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigte Ermittlungen gegen die Verdächtigen. (dpa, iQ)