Berlin

Mann beleidigt Muslimin und reißt ihr Kopftuch herunter

Eine Muslimin wurde in Berlin von einem Mann rassistisch attackiert. Nach Angaben der Frau riss er ihr das Kopftuch vom Kopf und beleidigte sie rassistisch.

16
07
2024
Polizei, Moschee © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Ein mit einem Messer bewaffneter Rassist hat einer Muslimin in Berlin-Tempelhof das Kopftuch vom Kopf gerissen und sie rassistisch beleidigt. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt zu der Attacke am Montagnachmittag in der Werderstraße, wie die Polizei heute mitteilte.

Nach Angaben der 30-Jährigen habe der Rassist sie von hinten zu Boden gebracht und ihr danach mit der Faust in den Bauch geschlagen. Dabei habe er ein Messer in der Hand gehalten. Zudem habe er an ihrem Kopftuch gerissen und sie beleidigt. Als die Frau wieder aufstehen wollte, hielt er sie demnach an den Armen fest und verletzte sie.

Die Frau rief die Polizei. Als die Einsatzkräfte eintrafen, fanden sie den Angreifer in der Nähe nicht mehr. Eine medizinische Behandlung wollte die Frau nicht. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung.

Mehr als fünf antimuslimische Vorfälle pro Tag

Antimuslimische Vorfälle haben stark zugenommen. Mit 1.926 dokumentierten Fälle gab es laut aktuellem Lagebild einen Höchststand und Anstieg um mehr als 1.000 Fälle im Vorjahresvergleich, wie das Aktionsbündnis CLAIM am Montag erklärte. „Antimuslimischer Rassismus war noch nie so salonfähig wie heute und er kommt aus der Mitte der Gesellschaft“, beklagte CLAIM-Leiterin Rima Hanano. Insbesondere seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hätten neben antisemitischen Übergriffen auch Attacken auf Muslime und muslimische Orte zugenommen. Quasi ein Drittel der dokumentierten Fälle fallen in den Zeitraum Oktober bis Dezember 2023.

Der Großteil der Vorfälle waren verbale Angriffe insbesondere Volksverhetzung, gefolgt von Diskriminierungen, aber auch Bedrohungen und Nötigungen. In 178 Fällen wurde Körperverletzung dokumentiert. Es gab vier Tötungsversuche sowie rund 100 Sachbeschädigungen inklusive Brandstiftung. Knapp 90 der Angriffe richteten sich gegen religiöse Orte wie Moscheen oder Moscheevereine, aber auch muslimische Restaurants und Imbisse. In nahezu zwei Drittel der Fällen waren Frauen betroffen. Es gebe aber auch Übergriffe auf Kinder durch Erwachsene. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Diese Berliner Beleidigung mit Kopftuch-Attacke gehört sich nicht und kann hier durchaus als Aufreger des Tages präsentiert werden. Nur gibt es nicht schlimmere Ereignisse, die es verdienen würden, hier redaktionell berücksichtigt zu werden? Wie z.B. die Verurteilung des türkischen Flughafen-Geiselnehmers Salman E. (35) zu zwölf Jahren Haft für Geiselnahme, Entziehung Minderjähriger, Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz in Hamburg mit anschließender Abschiebung in die Türkei nach Strafverbüßung. Er hatte Brandsätze geworfen und gedroht, sich und seine Tochter Aslihan (4) in die Luft zu sprengen und erst nach 18 Stunden aufgegeben, wobei fast 1000 Polizisten während der Geiselnahme im Einsatz waren. Stundenlange Flugausfälle verursachten einen Millionenschaden, die Hansestadt war weltweit abgeschnitten. So berichtete die 'Bild'-Redaktion. Der verurteilte Türke war während des Prozesses mehrfach ausgeflippt, hatte gebrüllt und auf den Tisch im Gerichtssaal geschlagen und Akten herumgeworfen. Der Vorsitzende Richter sprach in der Urteilsverkündung von einer "Wahnsinnstat" und der "Selbstjustiz eines narzistischen, egozentrischen, respektlosen und überheblichen Straftäters" und weiter: "Selbstjustiz, Faustrecht werden wir niemals dulden. Das ist auch eine Warnung an alle, die sich nicht nach unseren Gesetzen richten." Im Prozess ist auch ein Video mit den markerschütternden Schreien der Mutter des entführten Kindes gezeigt worden. Der verurteile Straftäter wollte das Urteil nicht hinnehmen und protestierte lautstark im Gerichtssaal. Doch dieser Protest mit türkischer Überheblichkeit wird ihm letztlich nicht viel nützen. Ein Prozess, der es in sich hatte und mit deutscher Gründlichkeit zu Ende geführt wurde!
17.07.24
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