Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Onlinesucht und die Ethik in den sozialen Medien. Der Einfluss der Medien und der digitalen Kommunikationsmittel auf den Menschen sei so stark wie nie zuvor in der Geschichte. Früher bestand der mediale Einfluss aus Zeitungen, Radio und Fernsehen. Seit der Erfindung des Smartphones beherrschen neue Formen der Medien nun Massen von Menschen. Umfragen zeigen, dass die Zahl derjenigen, die als internetsüchtig bezeichnet werden können, immer stärker zunehme.
Wir erhalten, sehen und hören Nachrichten. Als Muslime sei es unsere Aufgabe, zu filtern, welche Nachrichten aufrichtig und wahr seien. Falsche Informationen können zur Manipulation der Gesellschaft bewusst eingesetzt werden. Denn mittels sozialer Medien verbreiten sich falsche Informationen in kürzester Zeit in der Welt.
Natürlich sei es nicht realistisch, Kommunikationsmittel an sich abzulehnen. Es sei in dieser Zeit nicht mehr möglich, ohne die digitale Welt zu leben, und soziale Medien haben auch Vorteile. Allerdings könne man dazu beitragen, Wahres und Gutes mit ihnen zu verbreiten.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das verantwortungsvolle Konsumverhalten. Im Wesen des Menschen liege die Neigung, immer mehr zu wollen. Muslime, die an Allah und den Jüngsten Tag glauben, sollte das Ziel haben, ihr inneres Leben zu verschönern und eine Quelle des Segens für die Umgebung zu sein. Doch warum werde man mit jedem Tag weltlicher.
Doch wie können Muslime in ihrem Konsum und ihren Ausgaben bewusst und verantwortlich handeln? Zunächst sollten sie damit beginnen, die grundlegenden Bedürfnisse zu ermitteln. Danach sollten sie die Einnahmen und Ausgaben analysieren, einen Budgetplan erstellen und unsere Ausgaben entsprechend diesem Plan verwalten. Sie dürfen nicht vergessen, dass Allah sich sowohl durch das Geben als auch durch das Entziehen von Wohlstand prüfe, manchmal durch Angst und Hunger und manchmal durch den Verlust von Besitz, Leben und Erträgen. Während Muslime die weltlichen Gaben Allahs genießen, ohne dabei die von Allah gesetzten Grenzen zu überschreiten, sollten sie auch die Bedürftigen nicht vergessen, die ein Anrecht auf diese Gaben haben.
In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Umra. Wörtlich bedeute der Begriff „Umra“ besuchen, beabsichtigen. In der Fiqh-Terminologie bezeichnet es die Durchführung von spezifischen Ritualen beim Besuch der Kaaba. Nach der hanafitischen Rechtsschule ist es eine starke Sunna, einmal im Leben die Umra zu vollziehen. Da die Erfordernisse der Umra geringer seien als bei der Hadsch, werde diese als „kleine Pilgerfahrt“ bezeichnet.
Es gibt Orte, von denen Menschen träumen und die sie bei der ersten Gelegenheit unter allen Umständen besuchen möchten. Auch wenn diese Orte Menschen psychologisch befriedigen mögen, gebe es dafür keine jenseitige Belohnung und sie befrieden die Seele nicht. Die heiligen Stätten, von denen jeder Muslim träume und sie abermals sehen möchte, sorgen für die innere Ruhe ihrer Besucher und besänftigen ihre Seelen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.