Islamiq

Nach siebenwöchigem Dauerbeschuss haben sich die israelische und palästinensische Seite unter Mediation von Ägypten auf einen dauerhaften Waffenstillstand geeinigt. Seit gestern (26.08.2014) 19:00 Uhr Ortszeit gilt die vereinbarte Waffenruhe.

In einer Fernsehansprache teilte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gestern mit „die Aggression gegen den Gazastreifen und das Blutvergießen und Töten der Kinder stoppen“ zu wollen. Nun müsse humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza geleistet werden. Kurze Zeit später wurde der Waffenstillstand auch von israelischen Offiziellen bestätigt.

Freude über Aufhebung der Blockade

Die Vereinten Nationen begrüßten die Entwicklungen im Nahen Osten. „Eine bessere Zukunft für Gaza und für Israel bedingt einen verlässlichen Waffenstillstand. Es liegt nun an beiden Seiten, dieser Verantwortung gerecht zu werden“, mahnte UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon in einer ersten Bewertung.

Auf palästinensischer Seite wurde der Waffenstillstand vielerorts als Sieg des palästinensischen Widerstands gegen den übermächtigen Gegner Israel bejubelt. Große Freude besteht vor allem darüber, dass die Waffenruhe mit der teilweisen Aufhebung der israelischen Blockade einhergeht. Nun soll der Wiederaufbau der Infrastruktur und die Stärkung der Wirtschaft im Gaza-Streifen angestrebt werden. Bisher war die Einfuhr vieler Güter, wie beispielsweise von Baumaterialien stark eingeschränkt. Das soll sich nun ändern.

Traumata und zivile Opfer

Für die Menschen in Gaza geht es jetzt vor allem um die Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse. Laut UN-Angaben sind 2.137 palästinensische Zivilisten diesem Krieg zum Opfer gefallen. Darunter waren 491 Kinder und 253 Frauen. Mehr als zehntausend Menschen wurden in den letzten 51 Tagen im Gaza-Streifen verletzt. Auf israelischer Seite wurden vier Zivilisten getötet.

Kritiker befürchten, dass die Waffenruhe nicht von langer Dauer ist, und der Ausbruch des nächsten Gaza-Krieges nur eine Frage der Zeit sei. Wie sich die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, die im Gaza-Streifen die Regierung stellt, entwickeln wird, bleibt abzuwarten.