Auf dem Weg von ihrer Arbeit ist eine muslimische Frau von einer vierköpfigen Gruppe angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Die Polizei ermittelt.
Am Bahnhof Niederndodeleben in Sachsen-Anhalt ist eine muslimische Frau afghanischer Herkunft von einer Gruppe angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Die Frau habe sich am Mittwoch auf dem Heimweg von ihrer Arbeit befunden, teilte die Polizei erst jetzt mit.
Zunächst sei die 45-Jährige, die ein Kopftuch getragen habe, von einer anderen Frau zu ihrer Herkunft befragt worden. Dann sei sie aus einer Gruppe heraus festgehalten worden. Die Frau und drei Männer hätten dann auf die Afghanin eingeschlagen. Dabei habe eine der Täter gerufen, dass Ausländer nicht willkommen seien. Die Frau wurde leicht verletzt.
Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein und ist auf der Suche nach Zeugen. Die Tat ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Mittwochnachmittag.
Es kommt häufig zu Angriffen auf Musliminnen. Eine junge Muslimin wurde letzte Woche am Bahnhof in Langenfeld Opfer eines Angriffs: Ein unbekannter Mann schlug sie und riss ihr das Kopftuch herunter. Auch in Berlin-Tempelhof hat im Juli ein mit einem Messer bewaffneter Rassist einer Muslimin das Kopftuch vom Kopf gerissen und sie rassistisch beleidigt.
Im Jahr 2023 hat es in Deutschland deutlich mehr Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Insgesamt wurden 1464 Straftaten erfasst. Besonders nach dem 7. Oktober sind die islamfeindliche Angriffe drastisch gestiegen. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. 1211 von 1464 Straftaten werden dem rechten Spektrum zugeordnet. (dpa, iQ)