Bei Protesten gegen die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete ist am Freitag eine US-amerikanische Aktivistin türkischer Abstammung erschossen worden.
Bei Protesten gegen die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete ist am Freitag eine US-amerikanische Aktivistin türkischer Abstammung erschossen worden.
Laut palästinensischen Medienberichten hatten israelische Soldaten bei einer Demonstration in Beita im Westjordanland das Feuer eröffnet. Dabei sei die 26-Jährige am Kopf getroffen worden. Sie erlag den Angaben zufolge in einem Krankenhaus ihren Verletzungen.
Palästinensische Medien berichteten zudem, dass die israelische Armee auch mit Blendgranaten und Tränengas gegen die Demonstranten vorgegangen sei.
Die Armee teilte auf Anfrage mit, dass es in der Gegend von Beita zu „gewalttätigen Aktivitäten“ gekommen seien. Die Soldaten hätten auf die hauptverantwortliche Person geschossen. Diese habe Steine geworfen und die Sicherheitskräfte bedroht. Ob es sich dabei um die getötete Aktivistin handelte, blieb zunächst unklar.
Palästinenser berichten, dass israelische Truppen sie gezwungen hätten, Militäruniformen zu tragen und gefährliche Gebiete zu erkunden, in die die Soldaten selbst nicht gehen wollten. Auch aus Militärkreisen gibt es Anzeichen, die diese Behauptungen stützen. „Sie haben uns die Augen verbunden und unsere Hände auf den Rücken gefesselt“, erzählt ein Mann über die israelischen Soldaten gegenüber Medien. „Sie brachten uns in ihren Jeeps weg, und wir wurden in einem Haus festgehalten. Am nächsten Tag zwangen sie uns mit Gewalt, ihnen zu folgen. Sie sagten: Entweder kommt ihr mit, oder wir bringen euch um.“
Dies habe sich 15 Tage lang wiederholt, erklärt er weiter. Mohammed Saad beschreibt seine Aufgabe: Er wurde von der israelischen Armee vorgeschickt, wenn Gefahr drohte. „Sie schickten mich und eine weitere Person los. Uns wurde eine Kamera in die Hand gedrückt, zusätzlich zur Helm-Kamera. Über Kopfhörer gaben sie uns Anweisungen und sagten: Bleib hier, geh dorthin, filme dieses Haus, halte auf dieser Straße.“ (KNA/iQ)