Für eine kleine muslimische Minderheit in Albanien soll ein Zwergstaat in der Hauptstadt Tirana entstehen.
In der albanischen Hauptstadt Tirana soll demnächst angeblich ein muslimischer Zwergstaat entstehen. Das sollen Ministerpräsident Edi Rama in dem Balkan-Land angekündigt haben, wie die „New York Times“ (Samstag) berichtete. Danach soll der „Souveräne Staat des Bektaschi-Ordens“ ein Gebiet in der Größe von fünf Häuserblocks umfassen und innerhalb Tiranas eine „souveräne Enklave“ bilden. Der Orden bildet innerhalb der Muslime in dem Land eine kleine Minderheit.
„Wir sollten diesen Schatz der religiösen Toleranz bewahren und ihn niemals als selbstverständlich betrachten“, zitiert die Zeitung den albanischen Regierungschef Edi Rama.
Laut dem deutschen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis sind knapp über zwei Prozent der Bevölkerung Anhänger des im 13. Jahrhundert gegründeten Bektaschi-Ordens. Er ist einer der einflussreichsten Orden von Sufis (Mystikern) auf dem Balkan und in der Türkei. Insgesamt bilden Muslime in Albanien mit 57 Prozent die Mehrheitsreligion, während katholische (10 Prozent) und orthodoxe (7 Prozent) Christen Minderheiten sind. (dpa, iQ)