Mörfelden-Walldorf

Muslimin mit Kopftuch wird bei KZ-Gedenkstätte rassistisch angegriffen

In der KZ-Gedenkstätte Mörfelden-Walldorf wurde eine junge Muslimin, die dort als Führerin beschäftigt ist, von einem Mann rassistisch angegriffen. Kein Einzelfall.

18
10
2024
Kopftuch Muslimin
Symbolbild: Muslimische Frau mit Kopftuch © by Hernán Piñera auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

In der KZ-Gedenkstätte Mörfelden-Walldorf kam es zu einem rassistischen Vorfall, als eine junge Muslimin während einer Führung von einem Teilnehmer verbal angegriffen wurde, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Die 22-jährige, die ein Kopftuch trägt, führte eine Gruppe von etwa 20 Personen durch die Gedenkstätte, als sie von einem Mann mit seinen Fragen verbal angegriffen wurde.

Er machte abfällige Bemerkungen über ihr Kopftuch und stellte ihre Berechtigung infrage, an einem Ort zu arbeiten, der den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist.

Der Mann ging so weit, dass er der jungen Muslimin den Weg versperrte und auf das Kopftuch zeigte, um seine Abneigung zu verdeutlichen. Versuche, die Situation zu erklären und die Bedeutung Tragens des Kopftuchs darzulegen, wurden von ihm ignoriert. Die Muslimin fühlte sich durch die körperliche Nähe und die bedrohliche Haltung des Mannes eingeschüchtert.

Besonders belastend für sie war die Untätigkeit der übrigen Gruppenmitglieder; lediglich eine Frau versuchte, ihr beizustehen, wurde jedoch ebenfalls abgewiesen.

Die Leiterin des Horváth-Zentrums, Cornelia Rühlig, äußerte sich erschüttert über das Verhalten des Mannes und wandte sich an die Antidiskriminierungsstelle. Ein Gespräch mit der Gewerkschaftsgruppe fand statt, bei dem sich die Verantwortlichen entschuldigten, während der Mann keinerlei Einsicht zeigte und seine Kritik sogar verschärfte. Die junge Muslimin betonte, dass sie Anfeindungen häufig erlebe, dieser Vorfall jedoch besonders schwer wog, da er an ihrem Arbeitsplatz geschah.

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall in Deutschland, wo antimuslimischer Rassismus zunehmend an die Oberfläche tritt. Die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit Claim berichtete kürzlich von einem Anstieg entsprechender Vorfälle um 114 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Büro für Integration des Kreises Groß-Gerau verzeichnet eine Zunahme solcher Übergriffe.

Leserkommentare

grege sagt:
Angriffe auf jüdische Mitbürger durch muslimische Migranten seit dem 7.10, sind auch leider kein Einzelfall mehr, wird aber von islamiq.de hartnäckig verschwiegen.
18.10.24
20:36