Deutscher Ethikrat

Muna Tatari wurde erneut in den Ethikrat berufen

Nach einer monatelange Hängepartie hat die Bundesregierung vergangene Woche die Namensvorschläge für den Deutschen Ethikrat präsentiert. Nun hat Bundestagspräsidentin Bas das Gremium berufen. Die Arbeit kann losgehen.

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Jun. Prof. Dr. Muna Tatari über die ethische Diskussion um den Impfstoff.
Jun. Prof. Dr. Muna Tatari © Privat, bearbeitet by iQ.

Mit rund einem halben Jahr Verspätung ist der Deutsche Ethikrat wieder voll arbeitsfähig. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat mit Wirkung zum 10. Oktober alle Mitglieder für die neue Amtsperiode berufen, wie der Ethikrat am Montag mitteilte. Da der Vorschlag der AfD im Bundestag abgelehnt wurde, besteht das unabhängige Beratergremium für die kommenden vier Jahre aus 25 statt 26 Experten. Diese wurden zur Hälfte vom Bundestag und zur anderen Hälfte von der Bundesregierung vorgeschlagen. Die Bundesregierung hatte sich über Monate nicht auf Kandidaten einigen können.

Der neue Ethikrat setzt sich zusammen aus der Sozialwissenschaftlerin Jutta Allmendinger, der Umweltethikerin Uta Eser, dem Wirtschaftswissenschaftler Nils Goldschmidt und den beiden Theologinnen Petra Bahr und Kerstin Schlögl-Flierl. Hinzu kommen die Psychologin Cornelia Bertsch und die Pflegewissenschaftlerin Annette Riedel, die Genderwissenschaftlerin Ute Kalender und die Rechtsphilosophin Frauke Meta Rostalski, der Palliativmediziner Winfried Hardinghaus und der Rechtswissenschaftler Gregor Thüsing.

Muna Tatari für neuen Ethikrat vorgeschlagen

Von der Bundesregierung vorgeschlagen wurden der Mediziner und Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der Strafrechtler Helmut Frister sowie der Rechtswissenschaftler Hans-Georg Dederer, die Medizinethikerin Eva Winkler, der Volkswirtschaftswissenschaftler Achim Wambach, die Islamwissenschaftlerin Muna Tatari und die Biophysikerin Susanne Schreiber. Darüber hinaus der Digital-Health-Experte Aldo Faisal, die Vorsitzende des Bundesverbands „Haus der Krebs-Selbsthilfe“, Hedy Kerek-Bodden, und der Soziologe Armin Nassehi.

Muna Tatari studierte Islamwissenschaften, Erziehungswissenschaft, Missions- Ökumene- und Religionswissenschaften in Hamburg. Sie hat 2013 im Fach Komparative Theologie mit einer Arbeit zum Thema Gott und Mensch im Spannungsfeld von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit promoviert. Seit 2015 ist Tatari Juniorprofessorin für islamische systematische Theologie am Seminar für islamische Theologie der Universität Paderborn und stellvertretende Leiterin des Seminars.

Weiter im Amt sind seit April, da sie während der Amtsperiode nachberufen wurden, die Theologin Elisabeth Gräb-Schmidt, der Physiker Armin Grunwald, Bioethiker Mark Schweda und die IT-Ethik-Expertin Judith Simon. Wenn Grunwalds Amtszeit im Februar ausläuft, soll ihm der katholische Moraltheologe Jochen Sautermeister nachfolgen.

Die erste und konstituierende Sitzung des Ethikrats soll am 14. November stattfinden. Dabei soll ein neuer Vorsitz und Vorstand gewählt werden. (KNA/iQ)