Erneute Kämpfe zwischen dem myanmarischen Militär und der Arakan Army zwingen zahlreiche Angehörige der Rohingya zur Flucht.
Die Rohingya, eine der am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit, stehen erneut unter massivem Druck. Erneute Kämpfe zwischen dem myanmarischen Militär und der Arakan Army zwingen zahlreiche Angehörige der Rohingya zur Flucht. Amnesty International warnt vor einer humanitären Katastrophe: Neuankömmlinge in den Flüchtlingscamps in Bangladesch benötigen dringend Nahrung, Unterkünfte und medizinische Versorgung. Doch auch dort drohen ihnen weitere Rückführungen und humanitäre Not.
Theresa Bergmann, Asien-Referentin bei Amnesty International in Deutschland, spricht von einer „tragischen Wiederholung“ der Gewaltwelle von 2017, die damals zur Massenvertreibung der Rohingya führte. „Dieses Mal werden die Rohingya gleich doppelt verfolgt,“ erklärt Bergmann. Die Arakan Army und das myanmarische Militär bedrohen die Rohingya gleichermaßen – wobei das Militär Männer sogar zwangsrekrutiert.
Hunderttausende Menschen sind bereits innerhalb Myanmars auf der Flucht, und Zehntausende Rohingya riskieren ihr Leben, um nach Bangladesch zu gelangen. Doch selbst dort bleiben sie nicht sicher: Pushbacks nach Myanmar und fehlende Versorgung in den überfüllten Camps verschärfen die Krise. Ein solcher Umgang, so Amnesty International, verstoße klar gegen das internationale Recht, das die Rückführung von Menschen in Gefahr verbietet.
Amnesty fordert eine unabhängige Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen durch beide Konfliktparteien und appelliert an den UN-Sicherheitsrat, die Situation in Myanmar an den Internationalen Strafgerichtshof zu überweisen.