Unbekannte haben am Eingang des islamischen Bestattungsfeldes auf dem Nordfriedhof in Essen-Altenessen Infotafeln und Beschilderungen mit Schmierereien verunstaltet.
Am Eingang des muslimischen Grabfeldes auf dem Nordfriedhof in Essen Altenessen haben Unbekannte vor einigen Tagen die Infotafeln beschmiert und verunstaltet. Die Beschmierungen betreffen insbesondere Hinweisschilder, die die Friedhofsordnung und die Kennzeichnung zum islamischen Bestattungsfeld 174 darstellen.
Die Täter haben die Beschilderung und die Tafeln am Eingang mit Schriftzügen wie „Save Europe“, „Suek!“, ”Trust” und anderen Symbolen, darunter Kreuzen, beschmiert. Außerdem wurde der Schriftzug auf der Beschilderung „Islamisches Bestattungsfeld“ durchgestrichen. Die Beschädigungen wurden am gestrigen Morgen während eines Grabfeldbesuches entdeckt und gemeldet.
Zuvor gab es einen Fall in Worms, bei dem Unbekannte das muslimische Waschhaus auf dem Wormser Hauptfriedhof mit Farbe und Schaum beschmiert hatten. Zudem war der Platz um die religiöse Einrichtung mit Müll verdreckt worden.
Weiter hatten Unbekannte auf einem Friedhof in Iserlohn im Sauerland mehrere muslimische Gräber geschändet. Auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs waren rund 30 Grabsteine umgeworfen sowie Dekorationselemente und Pflanzen beschädigt worden. Nach der Schändung von muslimischen Gräbern hatten sich hunderte Menschen aus der Stadtgesellschaft und Vertreter von Politik und Zivilgesellschaft zu einer Kundgebung getroffen.
Daraufhin hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) getweetet (heute X): „Die Ehrung unserer Toten gehört zu den wichtigsten Elementen menschlicher Kultur – in jedem Land, in jeder Religion. Umso abscheulicher ist die Schändung muslimischer Gräber in Iserlohn.“ Selbst vor der Totenruhe mache die „Menschenfeindlichkeit der Täter“ keinen Halt.