Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten verschiedenen Themen. Die Themen in dieser Woche im Überblick: Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht, Zusammenleben und Gerechtigkeit.
In den Freitagspredigten (Hutba) dieser Woche geht es um die Aktion „Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht“, das Zusammenleben in der Gesellschaft und die Wahrung der Gerechtigkeit durch Muslime. Außerdem gibt es einen Videobeitrag zum Thema Moscheebrände.
Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht
Heute wird es in allen Moscheen, die zum Koordinationsrat der Muslime (KRM) gehören (über 2.000) verschiedene Veranstaltungen wie Mahnwachen und Friedensgebete geben. Anlass ist der Aktionstag „Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht“ geben. Neben der Thematisierung des Aktionstages in den Freitagspredigten der Moscheegemeinden wird es auch eine gleichlautende Ansprache in den Moscheegemeinden im Anschluss an die Freitagsgebete geben.
Wir möchten hier dem KRM nicht vorweggreifen, können aber schon sagen, dass die Ansprache das Thema Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt hat. An dieser Stelle machen wir daher erneut auf den Aktionstag und die verschiedenen prominenten Gäste aus Politik und Gesellschaft bei den sieben zentralen Moscheen aufmerksam. Eine aktuelle Übersicht zum Aktionstag mit Angaben zu Beginn der Veranstaltungen findet sich hier: http://koordinationsrat.de/detail1.php?id=153&lang=de
DITIB: STOP zu Hass, Gräuel und Ungerechtigkeit!
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in dieser Woche, entsprechend dem Aktionstag „Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht“ des Koordinationsrates der Muslime (KRM), den Themen Hass und Unrecht. Dabei macht die DITIB auf das 49. Kapitel im Koran aufmerksam, die als eine Basis „für das gute Zusammenleben mit anderen Völkern, Nationen und Gemeinschaften“ die Notwendigkeit des Kennenlernens definiere.
„Die Achtung der Rechte anderer zur Existenz und zum Leben, zur Religionsfreiheit und zur Religionspraxis werden als Grundrecht der Menschen seitens unserer Religion geboten; die Religions- und Meinungsfreiheit, die Freiheit der Aneignung von Vermögen und ähnliche Freiheiten sind nicht nur den Muslimen, sondern allen Menschen verliehen“, erklärt die DITIB. Sie macht zudem darauf aufmerksam, dass der Grund für Gefühle wie „Besorgnis, Angst, sogar Hass und Abscheu gegenüber anderen“ auf die Fremdheit der Subjekte zurückgehe. „Vor allem in der Gesellschaft in Deutschland ist großer Bedarf vorhanden, uns, unsere Kultur und unsere Religion noch besser vorzustellen.“
Die Gerechtigkeit aufrechterhalten
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) konzentriert sich in der heutigen Hutba hingegen auf das Thema der Gerechtigkeit und wie man diese aufrechterhält. Gerechtes Verhalten sei für Muslime eine der wichtigsten Eigenschaften, genauso wie Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. „Sich gerecht zu verhalten, sich auf die Seite desjenigen zu stellen, der im Recht ist, unabhängig davon, um wen es sich handelt, ist unsere Pflicht. Das gilt auch, wenn dadurch ein Nachteil für unsere eigene Familie oder unsere Freunde entsteht.“
Gerechtigkeit ist laut IGMG ein unverzichtbarer Teil unseres Lebens. „Sogar unter unseren Kindern, in unserer Gemeinschaft, unter unseren Nachbarn und Verwandten sehen wir, dass dort versucht wird, stets gerecht zu handeln“, erklärt die IGMG. Der Koran und auch die Sunna des Propheten Muhammad (s) weisen die Muslime dazu an den Menschen zu helfen ihr Recht zu erhalten. „Wenn unser Schweigen und Zögern dazu führt, dass eine Person oder eine Gruppe ihrer Rechte beraubt wird, dann haben wir unsere Aufgabe, die Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten, vernachlässigt.“
NDR Kulturjournal geht Moscheebränden nach
Mölln, Oldenburg, Berlin – muslimische Gotteshäuser werden immer öfter Ziel von Anschlägen. Wer steckt hinter den Taten? Warum wird in der Presse kaum darüber berichtet? Das NDR Kulturjournal geht dem Thema in einem Video-Beitrag nach.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.