Das Online-Projekt Qantara wird nicht zum Ende des Jahres eingestellt. Davon geht der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, aus. Dennoch droht dem Projekt langfristig das Ende, wenn keine Lösung gefunden wird.
Das bekannte Online-Portal Qantara, dass zum Dialog mit der islamischen Welt beitragen will, soll zum Ende des Jahres geschlossen werden. So jedenfalls der Eindruck, der in den vergangenen Tagen in verschiedenen Medien vermittelt wurde. Nach einem Dementi aus dem Auswärtigen Amt, das Qantara hauptsächlich finanziert, hat sich auch der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, zum Thema geäußert.
Limbourg erklärte, er hoffe, Qantara weiterführen zu können. Derzeit liefen Gespräche mit dem Auswärtigen Amt, um eine Lösung zu finden, sagte Limbourg der Wochenzeitung Die Zeit (Donnerstagsausgabe). „Insofern gehe ich nicht davon aus, dass wir Qantara zum Jahresende einstellen.“
Brücke zur arabischen Welt
Dem Projekt droht jedoch auf lange Sicht das Aus, sollte keine Finanzierung auf Dauer gefunden werden. Es gibt anscheinend auch Überlegungen Qantara in die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten zu überführen. Für eine endgültige Lösung braucht die Leitung um den Nah-Ost-Experten Luay Mudhoon jedoch mehr Zeit, wie es heißt.
Das Wort „qantara“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Brücke“. Das Internetportal, dass seine Inhalte in Englisch, Arabisch und Deutsch präsentiert, genießt ein hohes Ansehen und gilt für viele Journalisten als erste Anlaufstelle bei Fragen zum Thema Islam und arabische Welt. Auf Facebook wird das deutschsprachige Angebot von über 20.000 Personen, das englischsprachige Angebot von über 100.000 und beim arabischsprachigen Angebot sogar von mehr als 200.000 Personen verfolgt.
Neben der Deutschen Welle sind bei Qantara das Goethe-Institut, das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) beteiligt. (KNA/iQ/as)