Muslime in ganz Deutschland begehen heute das Opferfest (Id al-Adha,Kurban Bayramı). Anlässlich des hohen Festes haben verschiedene muslimische Spitzenvertreter ihre Glaubensgeschwistern in aller Welt beglückwünscht und ihnen gratuliert.
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) wünscht allen Muslimen ein gesegnetes und friedliches Fest. „Das Opferfest ist für Muslime auf der ganzen Welt ein Tag der Liebe, Fürsorge, Solidarität und Versöhnung. Es ist ein Fest, an dem wir uns verstärkt an die Armen und Bedürftigen zuwenden und unserer sozialen Verantwortung nachkommen. Wir wünschen allen Muslimen ein gesegnetes und friedliches Opferfest“, sagte Erol Pürlü in einer Grußbotschaft. Pürlü ist Dialogbeauftragter des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) und hat am 1. Oktober 2014 turnusgemäß das Amt des KRM-Sprechers übernommen.
DITIB-Vorsitzender Aşıkoğlu: Einheit demonstrieren
In einer Botschaft zum Opferfest gratulierte der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Nevzat Yaşar Aşıkoğlu, zum Opferfest und machte auf die besondere Stellung des Opfergottesdienstes aufmerksam. Aşıkoğlu ruft zudem dazu auf angesichts der traurigen Ereignisse in der Welt mit dem Opferfest an „die menschlichen Werte zu erinnern, die wir während der täglichen Hektik vergessen.“
„Lassen Sie uns einsetzen für Einheit und Eintracht, Kultur des Zusammenlebens, Liebe und Nachsichtigkeit in der deutschen Gesellschaft, in der wir leben. Lassen Sie uns einander akzeptieren und als Reichtum annehmen, ohne andere Individuen, Meinungen und Anschauungen zu “dem” Anderen zu machen und auszugrenzen. Lassen Sie uns eine besonnene muslimische Haltung gegenüber den in der letzten Zeit sich häufenden Angriffen auf Muslime und unsere Moscheen demonstrieren“, sagte Aşıkoğlu.
IGMG-Vorsitzender Ergün: Kurban ist soziale Verantwortung
„Das Kurbanfest ist eine der wichtigsten Gelegenheiten für Muslime, soziale Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, in einer Erklärung zum Opferfest. Schon immer hätten Muslime ihre Feste im Bewusstsein sozialer Verantwortung gefeiert. „In diesem Sinne hat unser Prophet die Muslime, inklusive den Kindern, an dem Ort des Festtagsgebets versammelt und dazu aufgerufen, hier nach dem Gebet, gemeinsam Bittgebete zu sprechen. Er wünschte, dass wohlhabende Muslime jenen Muslimen helfen, die sich keine Festtagskleidung leisten konnten. An den Kurbanfesttagen dankte er Gott, indem er sowohl für seine Familie als auch für seine Gemeinschaft ein Opfertier darbrachte. Da unser Prophet unser bestes Vorbild ist, sollten wir so handeln wie er und seine Gefährten.“
Als verantwortungsbewusste Muslime sei es ihre Aufgabe, die Geschehnisse um sich herum zu verfolgen, den Menschen zu helfen und sie zum Guten zu führen. „Diese Aufgabe gilt unabhängig vom Ort und der Person. Wir müssen also zuverlässige und geachtete Menschen sein und selbstverständlicher Teil dieser Gesellschaft. Das gilt auch für unsere Moscheen, Bildungseinrichtungen und andere Institutionen“, sagte Ergün.
Hintergrund: Hohes Fest der Muslime
Das Opferfest gehört zu den wichtigsten Festen der Muslime. Es wird auch als das „große“ Fest bezeichnet und erinnert an die Geschichte Abrahams und dem Opfer das Gott von ihm verlangte.
Am ersten Tag des Festes besuchen Muslime die Moschee und begehen gemeinsam das Festtagsgebet. Anschließend erfolgt die rituelle Schlachtung eines Opfertieres. Das Opfern eines Tieres ist ein wichtiges Merkmal des Opferfestes. Das Fleisch wird insbesondere mit armen und bedürftigen Menschen, aber auch mit Familie und Freunden geteilt.