Freitagspredigten 10.10.2014

Bittgebete, Jugendliche, Respekt, Toleranz, Salafisten, Gotteswirken

Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten verschiedenen Punkten und setzen unterschiedliche Akzente. Die Themen in dieser Woche im Überblick: Bittgebete, Jugendliche, Respekt und Toleranz.

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Die Freitagspredigten (Hutba) in den Moscheen sind unterschiedlich konnotiert. So werden die Themen Bittgebete, Jugendliche, Respekt und Toleranz behandelt. Die öffentlich-rechtlichen bieten ein Interview zur Frage, wie man mit Salafisten und Extremisten umgehen soll. Außerdem geht man Gottesbeweisen und dem Wirken Gottes auf der Welt nach.

Allah mit Geduld und Gebet um Hilfe bitten

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich heute der Frage, wie man sich mit Bittgebeten (Duâs) an Allah wenden kann. Laut IGMG sind das Beten und die Suche nach Hilfe an bestimmte Bedingungen gebunden. „Wenn wir Allah um Hilfe bitten, ist ihm unsere Geisteshaltung, in der wir uns während des Bittgebets befinden, am Wichtigsten. Dazu zählen Aspekte wie die persönliche Einstellung, das Bewusstsein, unser Vertrauen sowie die Qualität und Ernsthaftigkeit unserer Duâs. Beim Beten müssen wir frei von jeglichen Zweifeln sein, dass Allah unsere Duâs nicht erhören wird.“

Allah verlange, dass man aktiv sei und auch bei Bittgebeten, die erwartete Verhaltensweise an den Tag lege. „Wie das auszusehen hat, zeigt uns Allahs selbst. Da er derjenige ist, der seine Geschöpfe am besten kennt, klärt er uns auch diesbezüglich auf“, erklärt die IGMG. So würden im Koran zwei Bedingungen aufgezeigt, die beim Beten beachtet werden müssten: „O ihr, die ihr glaubt! Sucht Hilfe in Standhaftigkeit und Gebet; siehe, Allah ist mit den Standhaften.“ ((Sure Bakara, 2:53)) Dem Koranvers zufolge sei die eine Bedingung Geduld und die andere sei das tägliche fünfmalige Gebet.

Garantie unserer Zukunft: Unsere Jugendlichen

Einem anderen Thema widmet sich die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Hutba. Darin geht es um die Jugendlichen, die laut DITIB eine Garantie für die Zukunft seien. Dabei zitiert die DITIB eine Überlieferung vom Propheten Muhammad (s), in der es heißt: „Allah liebt den Jugendlichen, der nicht nach unerlaubten Begierden hinterherläuft.“ ((Ahmed b. Hanbal, Müsned, IV, 151)) Laut DITIB wurde diese „gute Nachricht“ zu einem „wichtigen Faktor im Lebenskompass der Jugendlichen“. Im Folgenden zählt die DITIB zahlreiche Hinweise und Quellen auf, in denen die Jugendlichen, ihre Erziehung und ihre Bedeutung für die Gesellschaft hervorgestellt werden.

„Die Jugendlichen bildeten die Mehrheit der ersten Muslime. Sie versammelten sich um den Propheten herum, so dass sie zu seinen loyalsten Helfern gehörten. Angefangen bei Badr, Uhud und Handaq haben sie, deren Herzen voller Liebe zu Allah und seinem Propheten war, allen Notlagen der Muslime ihre Stirn geboten. Aufgrund ihrer Loyalität und Dienste erhielten viele von ihnen bereits während ihrer Lebzeit die Verheißung zu den Paradiesbewohnern zu gehören und wurden somit zu guten Beispielen für sehr viele Jugendliche nach ihnen“, sagt die DITIB.

Nachsicht, Toleranz und Respekt

Der Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ) widmet sich dem Zusammenleben der Menschen. „Ein gutes Zusammenleben von Menschen in Frieden und Harmonie kann nur durch Akzeptanz und gegenseitigen Respekt hergestellt werden“, erklärt der VIKZ. Wenn dies nicht gegeben sei, seien Spannungen vorprogrammiert. Akzeptanz und Respekt seien als Einheit eine Eigenschaft, die die Herzen milde stimmen und die Liebe und brüderliche Verbundenheit unter den Menschen stärken.

„So gesehen praktizieren Muslime Respekt und daraus hervorgehend auch Nachsicht und Toleranz in fast jeder Lebenssituation. Aber, wenn es um Situationen und Themen geht, in denen den Geboten Allâhs und seines Gesandten Respektlosigkeit geschieht, den islamischen Vorschriften zuwidergehandelt wird oder die Wahrheit Allâhs und islamische Werte in Mitleidenschaft gezogen werden, ist es für einen Muslim wichtig und geboten in der geeigneten Form und ohne die Grenzen zu überschreiten “Stop!” sagen zu können. Dafür aber müssen wir den Islâm und dessen Grenzen sehr gut kennen – und wenn nötig diese lernen“, sagt der VIKZ.

Forum am Freitag

„Moscheen raus aus der Schmudelecke“ lautet der Titel der heutigen Ausgabe von Forum am Freitag. Moderator Abdul-Ahmad Rashid spricht mit Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, unter anderem über die Frage wie man mit Salafisten und Extremisten umgehen soll.

SWR Info – Islam in Deutschland

Hakan Turan spricht bei SWR Info in der Verkündigungssendung „Islam in Deutschland“ über „Die Naturgesetze und die Gewohnheiten Gottes“. Dabei geht Turan auch der Frage nach, wie man sich das Wirken Gottes in der Welt verständlich machen kann.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.