Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten dem Thema des Gleichgewichts zwischen Diesseits und Jenseits und dem Thema Ehebruch. Die öffentlich-rechtlichen Angebote bieten auch interessante Einblicke.
Die Freitagspredigten (Hutba) in den Moscheen sind unterschiedlich konnotiert. So werden die Themen Gleichgewicht zwischen Diesseits und Jenseits sowie Ehebruch thematisiert. Außerdem gibt es zahlreiche interessante Beiträge bei den öffentlich-rechtlichen Angeboten. Themen im Überblick: Gleichgewicht zwischen Welt und Jenseits, Ehebruch, Kopftuchverbot, Besuchsdienst für Demenzkranke und der Dschihad mit sich selbst.
In der heutigen Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um das Gleichgewicht zwischen Welt und Jenseits. So warnt die DITIB vor dem Übermäßigen. „Das Leben des Menschen, seine Gesundheit, sein Wohl können nur fortgeführt werden, wenn diese Gegensätze existieren, aber im Gleichgewicht sind. Der Geist und der Körper, die Welt und das Jenseits sind aneinander gebunden. Die Vernachlässigung eines dieser führt zur Störung des Gleichgewichts des Menschen“, erklärt die Religionsgemeinschaft.
Der Islam habe zwischen Geist und Körper ein stabiles Gleichgewicht hergestellt. „Im Koran wird die Gemeinschaft (Umma) des Propheten als die Gemeinschaft der Mitte definiert, die fern von jeglichen Übermäßigen Dingen und Extremismen ist. Der Muslim sollte das Jenseits vergessend sich nicht in das weltliche Leben versinkend säkularisieren. Dem gegenüber sollte er auch nicht das weltliche Leben zur Seite schiebend sich von der Welt entfernen wie die Geistlichen“, sagt die DITIB.
Einem ganz anderen Thema widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba. Darin geht es um den Ehebruch (Zina). „In der heutigen Zeit verlieren Werte wie Anstand, Moral, Ehre und Selbstbeherrschung zunehmend an Bedeutung, auch die Grenzen im Umgang der Geschlechter miteinander werden verwischt. Wer diese Grenzen dennoch bewahren will, stößt oft auf Ablehnung. Insbesondere Jugendliche sind durch obszöne Fernsehsendungen, Reklame und über das Internet einer permanenten Versuchung ausgesetzt“, sagt die IGMG.
„Männer und Frauen würden zu üblen Dingen eingeladen, zu denen schon Zulayha Yûsuf (a) zu verführen versuchte. Ein Muslim jedoch wird sich gegenüber diesen Versuchungen, die leider allgegenwärtig geworden sind, genauso verhalten, wie Yûsuf (a) es tat: Er wird sich von ihnen fernhalten und Allah um Hilfe bitten“, sagt die IGMG.
Frauen mit Kopftuch haben Probleme bei der Arbeitsplatzsuche und finden nur selten eine feste Anstellung. Das will die Hamburger Sozialbehörde nun ändern. Wie, das berichtet Kathrin Erdmann.
Gönüllü – so heißt ein türkischsprachiger Besuchsdienst für Demenzkranke des Diakonischen Hilfswerks. Christiane Zwick berichtet über das kostenlose Angebot, die Betreuung und über die Entlastung für Familien durch solche Angebote.
Emina Čorbo – Mešić widmet sich der Bedeutung des Wortes Dschihad und geht auf den inneren Kampf ein, den jeder Muslim mit sich selbst führen muss.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.