Freitagspredigten 28.11.2014

Behinderung, Wetteifer im Guten, der Tod

Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten verschiedenen Themen. So geht es um die Themen Menschen mit Behinderung, Wetteifer im Guten und wie man sich auf den Tod vorbereitet.

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Die Freitagspredigten (Hutba) in den Moscheen sind in dieser Woche erneut unterschiedlich konnotiert. So werden die Themen „Gemeinsam mit Menschen mit Behinderung Hindernisse überwinden“, „Wetteifern im Guten“ und „Der Tod und die Vorbereitung darauf“ behandelt.

Gemeinsam mit Menschen mit Behinderung Hindernisse überwinden

In der heutigen Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um das gemeinsame Überwinden von Hindernissen mit Menschen mit Behinderung. „Wir leben alle in einer Welt der Prüfung. Seit Adam und Eva bis in die Gegenwart wurde die Menschheit geprüft und das wird auf verschiedenster Weise bis zum jenseitigen Tag andauern“, erklärt die DITIB. Entsprechend sei auch eine Behinderung eine Prüfung. Werde diese Prüfung mit Geduld und Ausdauer verbracht, so würde dies auch entsprechend von Allah belohnt, sagt die DITIB.

Sie macht auf den Fall des Prophetengefährten Abdullah ibn Umm-Maktum aufmerksam, der sehbehindert war, und vom Propheten Muhammad (s) vernachlässigt wurde. Allah ermahnte den Propheten (s) daraufhin in einem Vers des Koran, woraufhin sich der Prophet ihm wieder zuwandte. Nach diesem Ereignis empfing der Prophet Abdullah ibn Umm-Maktum wie folgt: „Sei willkommen, dessentwegen Allah mich ermahnte!“ Die DITIB erklärte, dass dies heiße, „gegenüber Menschen mit Behinderung nicht sensibel wie erforderlich zu sein, war Grund dafür, göttlich ermahnt zu werden. Dieser Vorfall muss eine Lektion für uns sein und wir müssen über unsere Aufgaben und Verantwortungen gegenüber Menschen mit Behinderung nachdenken.“

Wetteifern im Guten

Einem ganz anderen Thema widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba. Darin geht es um das „Wetteifern im Guten und in Takwâ (Gottesfurcht).“ Gegenseitige Unterstützung und Solidarität seien zwei Dinge, auf die im Islam viel Wert gelegt werde. „Denn das Zusammenleben in Frieden und Geborgenheit kann nur gelingen, wenn wir einander zu Güte, Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit anhalten. Allah, der Erhabene befiehlt uns im Koran: „Helft einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und nicht zur Sünde und Feindschaft.““ ((Sure Mâida, 5:2)) , sagt die IGMG.

Jeder sei zunächst selbst aufgefordert, gute Taten zu vollbringen, soweit er in der Lage dazu sei. Doch müsse man auch andere dazu bewegen und ihnen dabei helfen, sich vom Schlechten ab- und dem Guten zuzuwenden. „Ein zweiter Aspekt, der in dem zitierten Koranvers angesprochen wird, ist Takwâ. Takwâ, das Befolgen der Gebote und Unterlassen der Verbote Allahs, schließt auch das Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitmenschen ein. Wir müssen uns unsere Güte und Frömmigkeit stets bewahren, und durch unser Handeln anderen eine Stütze sein“, sagt die IGMG.

Der Tod und die Vorbereitung darauf

Auch der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) widmet sich in der heutigen Hutba einem anderen Thema. Darin geht es um den Tod und wie man sich darauf vorbereitet. „Es mag dem Menschen keinen Genuss vermitteln an den Tod zu denken, aber der Tod ist etwas was jedes Lebewesen kosten wird“, erklärt der VIKZ und macht auf den Koranvers 57 der Sura Ankebut aufmerksam, der auch auf die abzulegende Rechenschaft des Menschen gegenüber seines Schöpfers hinweist.

„Auf den Tod bereitet sich der Muslim vor in dem er noch vor dem Ableben sowohl mit Allâh als auch mit den Menschen reinen Tisch macht, das heißt das Recht Allâhs Allâh gibt und das Recht der Menschen den Menschen zurückgibt“, erklärt der VIKZ. Was man zu Lebzeiten nicht hat abgelten können, solle man für die Nachkommen testamentarisch festschreiben und von Zeugen beeiden lassen, damit diese sich darum kümmern. „Denn nach dem Ableben ist es für die Nachkommen oder dem Umfeld sehr schwer sich mit den Aufgaben für den Verstorbenen zu beschäftigen – auch wenn das vermachte Geld dafür ausreichen sollte.“

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.