Umfragen

Deutsche setzen Islam nicht mit Terrorismus gleich

Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen dem Islam nicht mit Unbehagen begegnet. Sie unterscheiden auch nach dem Anschlag in Paris, zwischen Terrorismus und Islam.

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2015
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Ungeachtet der Anschläge von Paris unterscheidet eine Mehrheit der Deutschen offenbar zwischen islamistischem Terrorismus und dem Islam als Religion. Zu diesem Ergebnis kamen zwei repräsentative Umfragen, die am Donnerstag von den Medien „stern“ und „Die Zeit“veröffentlicht wurden. Eine dritte Umfrage von „Focus Online“ beschäftigte sich zusätzlich mit der Terrorangst der Deutschen.

Der „stern“-Umfrage zufolge widersprechen 82 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa befragten Bundesbürger der Ansicht, wonach der Islam die Wurzel für islamistischen Terror ist, also Muslime grundsätzlich gewaltbereiter seien als Menschen, die anderen Religionen angehören. In der von Emnid durchgeführten „Zeit“-Umfrage sind hingegen nur 60 Prozent der Befragten der Meinung, dass der islamistische Terror nichts mit dem Islam zu tun habe.
Dass die Gefahr von Anschlägen in Deutschland seit den Attentaten im Nachbarland Frankreich gewachsen ist, befürchten in der Insa-Umfragefür „Focus Online“ 65 Prozent der Befragten, in der „Zeit“ sind es 55 Prozent, bei der „stern“-Umfrage sind es 42 Prozent.

Islam bereitet kein Unbehagen

Laut „stern“-Umfragebestätigen gerade mal 18 Prozent der Deutschen, dass der Islam eine Religion ist, die ihnen Unbehagen bereite, 79 Prozent verneinen dies.Konsequenzen hat das Bild vom Islam der „Zeit“-Umfrage zufolge bei der Aufnahmebereitschaft von Flüchtlingen aus islamischen Staaten. Nur 18 Prozent sprechen sich für eine großzügigere Aufnahme islamischer Flüchtlinge aus, 37 Prozent meinen, es sollte etwa die gleiche Zahl wie bisher kommen, 35 Prozent finden, es sollten weniger sein.

Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung hatte ein deutlich negativeres Bild der Deutschen vom Islam gezeichnet. Nach der Umfrage vom November 2014 empfanden 57 Prozent der nicht-muslimischen Bundesbürger den Islam als Bedrohung, vier Prozentpunkte mehr als 2012. 61 Prozent der Bundesbürger sagten, der Islam passe nicht in die westliche Welt. (kna/iQ)