Vereinigte Staaten

Fox News entschuldigt sich für unsaubere Islam-Berichte

Ein Kommentator des US-Nachrichtensenders Fox News hat die britische Großstadt Birmingham als Art „No-go-Area“ für Nicht-Muslime bezeichnet – und sich damit den Zorn der Briten bis hin zum Premierminister eingehandelt. Nun entschuldigt sich der Sender.

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01
2015
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Der US-Sender Fox News hat sich für mehrere Fehler in seiner Berichterstattung über den Islam in Europa entschuldigt. Wie US-Medien (Sonntag) berichten, gingen am Wochenende gleich vier Entschuldigungen über den Sender. Zuvor seien bei Fox News zahlreiche Beschwerden eingegangen, darunter auch vom britischen Premierminister David Cameron.

No-go-Zonen sind erfunden

Unter anderem hatte ein Gast in einer Sendung unwidersprochen behauptet, Birmingham sei eine von Muslimen beherrschte Stadt, in die sich Nichtmuslime nicht mehr zu gehen trauten. Tatsächlich, so eine Sprecherin am Samstag (Ortszeit), gebe es keine seriösen Hinweise,dass Birmingham tatsächlich „No-go-Zonen“ habe.

Ein weiterer Fehler betraf sogenannte No-go-Zonen in Frankreich. Eine in einem Bericht eingeblendete Karte entsprach genau einer Statistik der französischen Regierung über Armut und Hilfsbedürftigkeit aus dem Jahr 1996 – ein Faktum, das eine französische Comedy-Sendung in der vergangenen Woche aufgespießt hatte.

Auch hatte Fox News laut den Berichten zuletzt auf eine angebliche EU-Studie verwiesen, wonach aktuell 69 Prozent der Muslime in Frankreich das Vorgehen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ guthießen. In anderen Regionen Europas seien es bis zu 40 Prozent. Nun räumte der Sender ein, diese Zahlen seien „nicht glaubwürdig“. (KNA/dpa)