Der Europarat kritisiert in einem Bericht die Diskriminierung von Minderheiten in Dänemark. Besonders Muslime und Roma seien davon betroffen.
Der Europarat hat Dänemark für die Diskriminierung von Minderheiten gerügt. Immer noch seien Roma und Muslime in dem Land mit Intoleranz und Vorurteilen konfrontiert, heißt es in einem am Dienstag in Straßburg veröffentlichten Bericht. Das Expertengremium des Europarats für nationale Minderheiten empfiehlt dem dänischen Staat, verstärkt mit diesen Gruppen in den Dialog zu treten. Roma hafte in Dänemark noch immer das Stereotyp „kriminell“ an, heißt es in dem Bericht. Es gebe Beispiele, bei denen Roma-Angehörigen der Zugang zu öffentlichen Einrichtungen verweigert worden sei. Zudem sei die Medienberichterstattung über Muslime überwiegend negativ.
Dänemark habe in den vergangenen Jahren bereits viele Fortschritte gemacht, erklären die Experten. So sei etwa das Bewusstsein für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Öffentlichkeit gewachsen. Jedoch seien bisher die Deutschen in Nordschleswig die einzige offiziell anerkannte Minderheit in Dänemark.
Die Experten kritisierten zudem die Pläne Dänemarks zur Änderung des Strafgesetzbuches. Diese sehen vor, beleidigende Rede zu entkriminalisieren und künftig nur noch Aussagen, die die öffentliche Ordnung stören, als kriminell zu bewerten. Eine Delegation des Europarates hatte im Frühjahr 2014 Dänemark besucht. (KNA)